Hallo Menschen, ein Ruck geht durch Europa, nein, durch die EU, sorry, ist ja nicht das Gleiche. Tausende von Leuten treffen sich in den Städten Deutschlands unter dem Label „Pulse of Europe“ und treten für den Erhalt der kapitalistischen Großmacht Europäische Union ein. Die Anhänger*innen dieser europäischen Bürger*inneninitiative sind fest davon überzeugt, dass, wenn wir alle die richtigen Parteien im Superwahljahr 2017 wählen, alles wieder so gut wie früher werden wird. Um uns davon zu überzeugen, schwadronieren sie von einem Europa von unten, basteln fleißig an europäischen Mythen und beschwören eine wertvolle Gemeinschaft, die es zu retten gilt.
Einen bissigen Kommentar zum Phänomen Pulse of Europe findet ihr hier.
Aber wir wollen ja nicht nur meckern, sondern auch was tun und Alternativen aufzeigen. Darum startet im April die Kampagne „Solidarische Perspektiven entwickeln – jenseits von Wahlen und Populismus“ der FdA. Mit ihr wollen wir einen erneuten Schritt raus aus der kleinen Anarch@-Szene tun, mit den Menschen in Kontakt treten und sie mit auf den Weg in die herrschaftsfreie Gesellschaft nehmen. Den ersten Kampagnentext könnt ihr auf Seite 24 lesen.
Wer die Proteste und den Widerstand gegen das Treffen der 20 größten Obermotz*innen im Juli im schönen Hamburg so gar nicht abwarten kann, sei auf linksunten.indymedia.org/g2017 verwiesen: Hier werden alle Artikel auf linksunten zum G20-Gipfel verknüpft und das sind schon einige. Die Welt ist ein Dorf und wir sehen uns hoffentlich in den Straßen Hamburgs!
Dass die Anarch@-Szene vielleicht gar nicht so klein ist, könnt ihr hier in der aktuellen Ausgabe wieder einmal selbst nachlesen. Die sich etablierende Rubrik „Nachrichten aus den FdA-Gruppen“ zeigt in knapper Deutlichkeit, was allein die FdA-Gruppen (und es gibt ja noch viel mehr) jeden Monat auf die Beine stellen. Auch der Bericht des Libertären Bündnisses Ludwigsburg über ihre Veranstaltungsreihe „Was ist Anarchie“ gibt darüber wunderbar Auskunft. Die Diskussion über die unsägliche Ausgabe der Roten Hilfe Zeitung 4/2016 mit dem Schwerpunkt „Siegerjustiz“ macht auch vor der Gai Dao nicht halt und wir drucken den Offenen Brief von e*vibes aus Dresden ab. Dazu kommen Texte über Griechenland, Brasilien, die Geschlechtertheorie von Judith Butler, einen persönlichen Weg zum Anarchismus und noch so einiges mehr.
Viel Spaß beim Lesen und den einen oder anderen Aha-Effekt wünscht euch das Gai Dao-Redaktionskollektiv.
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Druckausgabe