Unbekannte haben am frühen Freitagmorgen einen Gruppenwagen der Polizei nahe der Wohnung von Bürgermeister Olaf Scholz in Hamburg-Altona und einen Mercedes der Polizeigewerkschaft GdP nahe des Polizeipräsidiums im Stadtteil Winterhude angezündet. Die Polizei geht davon aus, dass beide Taten zusammenhängen. Der Staatsschutz ermittelt wegen einer politisch motivierten Tat. Noch hat sich niemand zu den Brandstiftungen bekannt, ein Bekennerschreiben ist laut Polizei noch nicht erschienen. Es ist aber davon auszugehen, dass die Brandstiftungen im Zusammenhang mit dem in vier Monaten in den Messehallen ausgetragenen G20-Gipfel stehen und die Täter aus dem linksextremistischen Milieu stammen. Die Polizei wollte das nicht kommentieren.
Gegen 2.40 Uhr wurde der brennende Mercedes Vito der Polizeigewerkschaft vor dem gemeinhin als Barcadi-Turm bezeichneten Bürohaus an der Hindenburgstraße entdeckt. Laut Polizei brannte der Motorraum aus. Das Polizeipräsidium liegt nur knapp 100 Meter entfernt. Knapp eine Viertelstunde später brannte ein Gruppenwagen der Bereitschaftspolizei in der Schmarjestraße in Altona-Altstadt. Laut Polizei befanden sich die Beamten auf Streife, als der Anschlag passierte. Der Wagen sei leer gewesen.
Durch das Feuer und die große Hitze wurde der Wagen völlig zerstört, ein nahe geparkter Wohnwagen sowie der Eingang eines Hotels beschädigt. Die Einheiten, die den Gruppenwagen benutzten, seien Teil des Objektschutzkonzepts, mit dem die Wohnung von Bürgermeister Olaf Scholz gesichert wird, hieß es.
Unmittelbar vor dem OSZE-Gipfel im vergangenen Dezember hatte eine Gruppe von knapp 50 mutmaßlich Linksextremen einen Eingang der Messehallen zerstört und dort auch ein Feuer gelegt. Die Polizei, die durchaus mit Kräften in der Nähe war, hatte den Anschlag damals zu spät bemerkt. Die Täter waren bereits geflüchtet, als die Polizei eintraf.