Die Agenda 2010 der rotgrünen Bundesregierung hat ihr Ziel erreicht: Die Vergrößerung des Niedriglohnsektors und die Ausweitung ungesicherter Beschäftigungsverhältnisse. Mit der Einführung der sog. Arbeitsmarktreformen Hartz I-IV wurden Leiharbeit, Mini-, Midi- und Teilzeitjobs, befristete Arbeitsverhältnisse und ähnliches für immer größere Teile der Lohnabhängigen zur Normalität. Die Beschäftigten des Einzelhandels sind von diesen prekären Arbeitsbedingungen besonders betroffen. In diesem Sektor gibt es kaum noch reguläre Arbeitsverhältnisse. Doch diese Entwicklung ging nicht ohne Proteste vonstatten. Als Ende 2006 auch noch die Zuschläge für Spät- und Nachtarbeit gekürzt werden sollten, begann der längste Streik in der Geschichte des deutschen Einzelhandels. Aber die vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft führte den Streik, der teilweise bis zu anderthalb Jahren dauerte, so defensiv, dass viele Streikende sich enttäuscht abwandten. Und auch die Unternehmen gingen mit allen Mitteln gegen die Streikenden vor. So wurde die KaiserŽs Kassiererin Emmely, die noch als einzige in ihrer Filiale streikte fristlos entlassen, da sie angeblich einen Pfandbon einer Kundin für sich einlöste. All dies zeigt der Dokumentarfilm "Ende der Vertretung. Emmely und der Streik im Einzelhandel", den wir am 15.06. um 20:00 in der KTS Freiburg mit Euch schauen wollen und der der Anlass sein soll um zu überlegen, wie wir den fortschreitenden Verschlechterungen unserer Arbeits- und Lebensbedingungen etwas entgegensetzten können.