Mitarbeiter der Poststelle des Finanzministeriums entdeckten einen verdächtigen Umschlag, wie die Polizei mitteilte. Wäre die Sendung geöffnet worden, hätte es zu „erheblichen Verletzungen“ geführt.
Im Berliner Bundesfinanzministerium ist in der Poststelle ein gefährlicher dicker Umschlag mit einem explosiven Gemisch und scharfem Zünder entdeckt worden. Das sogenannte Blitzknallgemisch hätte laut Polizei beim Öffnen zu erheblichen Verletzungen führen können.
Den Zünder entschärften Spezialisten noch in der Poststelle, den Rest des Pakets machten sie auf einem Sprengplatz der Polizei unschädlich. Verletzt wurde niemand. Mitarbeiter der Poststelle hatten das Paket geröntgt und und Alarm geschlagen.
Nach Angaben der griechischen Regierung ist das Paket in Athen verschickt worden. Die deutschen Behörden hatten mit den griechischen Kollegen Kontakt aufgenommen, sagte eine Sprecherin des griechischen Ministeriums für Bürgerschutz. Die „Bild“-Zeitung berichtete, dass der Abgeordnete Adonis Spyridon Georgiadis auf dem Paket als Absender vermerkt war. Gegenüber dem Blatt soll der Politiker gesagt haben: „Der oder die Terroristen haben wohl meinen Namen genommen, weil ich in Griechenland als Freund Deutschlands und von Herrn Schäuble gelte.“
Ob das Paket an Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) adressiert war, wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. Die „Bild“-Zeitung und die „B.Z“ berichteten, es sei direkt an den Minister adressiert gewesen. Auch das Ministerium wollte sich dazu nicht äußern.
„Knallsatz“ vermutlich Eigenbau
Jetzt wird laut Polizei wegen Verstoßes gegen das Sprengstoff-Gesetz ermittelt – gegen unbekannt. Der „Knallsatz“ sei vermutlich ein Eigenbau. Die Hülle des Pakets werde noch untersucht, sagte ein Sprecher. Ob Spuren gesichert werden konnten, wurde nicht mitgeteilt.
Nach Angaben der Polizei kann der entdeckte Stoff zur Herstellung von Pyrotechnik verwendet werden. Nach dem Fund mussten Mitarbeiter die Poststelle und umliegende Räume des Hauses nahe dem Potsdamer Platz umgehend verlassen.
Es war nicht der erste Sprengstoffalarm in einer Poststelle der Bundesregierung. Bei der routinemäßigen Post-Überprüfung für das Kanzleramt war im Januar des Vorjahres ein Päckchen aufgefallen, das sich jedoch als harmlos erwies. Im Jahr 2010 hatte ein Paket für Aufregung gesorgt, das per Luftpost aus Griechenland kam.
dpa/tba