Plauener Burschenschaftshaus als Stützpunkt der Identitären Bewegung

Daniel Fiß (Mitte)

Die Aktion der Identitären Bewegung (IB), bei der vor einer Woche eine Kunstinstallation auf dem Dresdner Neumarkt mit einer Fahne und einem Spruchband manipuliert worden war, wurde offenbar im Haus der Burschenschaft Salamandria Dresden geplant und vorbereitet. Das geht aus einem Video hervor, welches der österreichische Naziaktivist Martin Sellner am vergangenen Donnerstag auf einer Videoplattform hochgeladen hatte. Vor gut einem Jahr hatte die im Dachverband „Deutsche Burschenschaft“ (DB) organisierte rechte Verbindung im Plauener Stadtteil die Villa Grübler in der Bernhardstraße 98 als neuen Treffpunkt eröffnet.

 

Aus dem Video wird ebenfalls ersichtlich, dass sich an der Aktion etliche Protagonisten der IB aus dem norddeutschen Raum beteiligt haben. Neben dem in Rostock geborenen Daniel Fiß, der es vom Schulungsleiter bei der JN mittlerweile bis zum Bundesvize und Pressesprecher des deutschen Ablegers der IB geschafft hat, ist auch der Elektrotechnikstudent Hannes Krünägel zu sehen, der inzwischen zum Regionalleiter in Mecklenburg-Vorpommern aufgestiegen ist. Darüber hinaus sind u.a. auch Daniel Sebbin, Torsten Görke und Daniel Funke bei der Vorbereitung und Durchführung zu erkennen, die zudem im IB-nahen Verein „Heimwärts“ organisiert sind.

 

Bereits in den zurückliegenden Monaten hatte sich ein Großteil dieses Personenkreises an ähnlich konspirativ vorbereiteten Propagandaaktionen auf dem Brandenburger Tor und vor der geschlossenen Bundesgeschäftsstelle der CDU beteiligt. Obwohl die Gruppierung seit mehreren Monaten vom Verfassungsschutz beobachtet wird und einzelne ihrer Mitglieder in der Vergangenheit bereits mit Gewaltdelikten auffällig geworden sind, ist die mediale Berichterstattung in vielen Fällen wenig kritisch. Dies ist ein Grund dafür, dass der Vorfall vom 20. Februar nicht der letzte seiner Art gewesen sein dürfte.