Zum Symposium zur Kinder- und Jugendstimme in Leipzig diskutieren Experten auch, wie sexuelle Übergriffe im Kontext von Stimmbildung und Gesangsunterricht verhindert werden können.
Leipzig. Die Stimme spielt nicht nur bei der Entwicklung eine entscheidende Rolle, sie kann auch im medizinisch-therapeutischen Kontext von Bedeutung sein. Wie Stimmbildung, Gesangsunterricht oder Stimmtherapie in Zusammenhang mit der Prävention von sexuellem Missbrauch stehen, ist unter anderem Thema auf dem 15. Symposium zur Kinder- und Jugendstimme in Leipzig. Das teilte die Universität Leipzig am Montag mit.
Die Arbeit mit der Stimme bezieht den ganzen Körper mit ein. Wo dabei Grenzen zu ziehen sind und wie ein ausgewogenes Nähe-Distanz-Verhältnis im Chor oder der Stimmtherapie aussieht, wollen verschiedene Experten analysieren. „Stimme und Beziehung sind untrennbar miteinander verbunden“, erklärt dazu Symposiumsleiter Michel Fuchs. „Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir allen, die aus therapeutischer oder pädagogischer Sicht mit dem Instrument Stimme arbeiten, aktuelles Wissen vermitteln, wie sexuellen Übergriffen vorgebeugt werden kann.“
Am Sonnabend diskutieren dazu zwischen 13.15 Uhr und 13.45 Uhr in der Hochschule für Musik und Theater Experten verschiedene Schutz- und Präventionsprojekte. Gesprächspartner sind neben Fuchs unter anderem Roland Büchner, Domkapellmeister bei den Regensburger Domspatzen, und Johannes-Wilhelm Röring, unabhängiger Beauftragter der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs.