VPN-Service mit engen Beziehungen zu US-Diensten und Behörden

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Erstveröffentlicht: 
25.03.2016

Wir haben einen VPN-Anbieter getestet, welcher ein besonderes Nahverhältnis zu US Behörden und Geheimdiensten hat: HotspotShield.

 

Dabei stellten sich natürlich viele Fragen, warum man einen VPN-Service als Anonymisierung anbietet, der aber ganz offen durch US Geheimdienstkreise unterstützt wird. Dazu muss man die Logiken verstehen. Viele Bürger in den USA denken weiterhin, dass die Behörden nur Gutes für sie erreichen möchten, und zweifellos trifft das ja auch zu. Ob wir nun als Europäer dies nach all den Informationen die wir seit Edward Snowdens Dokumente darüber wissen auch so einem Dienst vertrauen wollen, ist halt eine andere Frage!

 

„Die Hotspotshield Benutzer vertrauen in den Schutz der Privatsphäre von Ausländern durch US Behörden.“

Darum unterscheidet sich dieser Testbericht auch ein wenig von unserem sonst üblichen Format. Wir haben auch auf unsere schriftlichen Anfragen an Hotspotshield bisher keine technischen Antworten erhalten. Vieles was wir selbst entdecken konnten hat unsere Annahmen aber bestätigt. Es gibt klare Verbindungen zum US Geheimdienst NSA und auch dem FBI! Und am Ende sollte sich jeder benutzer im Klaren darüber sein, welches Potential an „Überwachung“

Wenn wir auf die verantwortlichen Manager von HotspotShield schauen, wird uns die Nähe und die Zusammenhänge zu den US Behörden deutlich:

  • Alec Ross
    Er war technologischer Berater von „Hillary Clinton“ als Sie der US Regierung angehörte und unterstützte damals auch den Versuch und Beginn der internationalen Überwachung im Internet durch die NSA direkt bei der US-Regierung.
  • Reed E. Hundt
    Er war Vorsitzender der United States Federal Communications Commission unter Bill Clinton als Präsident der USA und damit mutmaßlich massgeblich am Ausbau der NSA Überwachungsmassnahmen damals beteiligt.
  • Dr. Peter Hoag
    Er war auch Mitgründer einer CIA Tochterfirma:  Cardinal Technologies, welche sich um technologische Vereinheitlichung von Datenübertragungen in den US Netzwerken bemühte. Cardinal Technologies war auch Berater einiger US-freundlicher Regierungen in Europa und arbeitet vermutlich heute noch für US-nahe Geheimdienste.
  • Kevin Cook
    Er ist immer noch im Management der Barracuda Network, welche durch Ihre „Backdoors“ (Hintertüren für US Behörden) auf den Festplatten und Firewall unrühmlich bekannt wurden.
  •  Rick Roth
    Ist als nationaler Berater der US Behörden für Unternehmensnetzwerke in den USA bekannt und gilt als Verbindungsmann zwischen Staatsinteressen und Unternehmensinteressen in den USA.
  • Doug Maine
    War bei IBM als Manger für die Finanzen tätig. IBM selbst ist bekannt für die damalige Zusammenarbeit mit US Behörden auch zur internationalen Spionage geworden und wurde unter anderem deshalb aus China verbannt.
  • Greg Coleman
    War in vielen weltweit tätigen US Unternehmen in leitenden Funktionen bei Redaktionen tätig wie AOL, Huffington Post und einigen Online-Medienhäuser, die allesamt stets US-regierungsfreundliche Berichterstattung liefern und auch Meinungsbildung im Bereich der Privatsphäre aber auch der Umgehung von Verschlüsselungen für staatliche Zwecke betreiben.

Referenz: Alle Personen werden auch als Manager und Verantwortliche bei der Betreiberfirma „AnchorFree.com – Team“ von HotSpotShield aufgeführt.

Die Liste der vermeintlich „US-Regierungsabgesandten“ zu Hotspotshield ließe sich auch noch weiter verlängern. Es ist eher unwahrscheinlich anzunehmen, dass all diese Personen sich nun plötzlich auch dem Schutz der Privatsphäre und Anonymität der internationalen Nutzer verschrieben haben. Ein öffentliches Einstehen für „Freiheit und Demokratie“ bedeutet nicht unbedingt, dass damit ein respektabler Umgang mit der Privatsphäre von Nicht-US Bürgern gemeint sein muss. Was die damit mit Freiheit meinen, ob dies nur für US Bürger oder für jeden Benutzer gilt der Hotspotshield verwenden soll, bleibt unklar. Auch wenn viele dieser Personen dies als Hauptargumentation für Ihr Engagement selbst angeben!

Die „Goldman Sachs Group“ finanziert das Unternehmen!

Wer HotspotShield installiert, wird möglicherweise freiwillig auch Teil der „US Strategie zur internationalen Überwachung im Internet“.Hotspotshield kann man auch als
„Trojaner mit freiwilliger Selbstinstallation der Benutzer!“
verstehen.

Was auf den ersten Blick ironisch klingt, hat aber durchaus einen ernsten Hintergrund. Denn die technischen Komponenten des Services lassen es zu die Benutzer noch wesentlich besser zu überwachen als dies OHNE die Nutzung der Fall wäre. Mit angeblich 400 Millionen Installationen auf PC`s weltweit, kann  Hotspotshield ein durchaus interessanter Faktor bei der Strategie, die gesamte Welt im Internet zu überwachen sein!

Technische Gegebenheiten ermöglichen auch eine gezielte Überwachung.

In unserem Test haben wir die Anwendung auf einem eigens dafür präparierten Windows PC installiert. Neben den üblichen VPN Verbindungszertifikaten wurden auch Zugriffszertifikate mitinstalliert. Darüber wäre es technisch möglich, sich unbemerkt auf den PC des Nutzers zu verbinden oder verschiedene Daten auch unangefordert an dezitierte Server zu versenden. Die Datenübertragung dabei wäre ebenso verschlüsselt und dadurch kann der Nutzer kaum einen Nachweis darüber führen.

Die Kommunikation des Unternehmens suggeriert dabei einen Schutz der eigenen Privatsphäre, Anonymität und Sicherheit! Es ist aber wichtig, dass potentielle Nutzer sich auch im Klaren sind welche Gefahren damit eventuell zusammenhängen.

Freiheit und  Schutz für türkische Oppositionelle! Entpuppt sich aber als trojanisches Pferd mit US Unterstützung! Möglicherweise um die Meinungsfreiheit bewusst zu untergraben!

Besonders schlimm aus unserer Sicht ist es auch, da  Hotspotshield in den letzten Jahren auch massiv und gezielt in der Türkei beworben wurde. Damit sollten offenbar regierungskritische Aktivisten dazu gebracht werden diesem Service zu vertrauen. Wie ein türkischer Journalist erst kürzlich per Twitter meldete, wurde er wegen Regierungskritik angeklagt und er hatte selbst immer Hotspotshield verwendet.

„Turkish authorities detain VOA & BBC reporters, adding to 145 journalists already in jails in Turkey -world’s largest prison for journalists Twitter

Mittlerweile wurde aber die Nutzung von Hotspotshield innerhalb der Türkei blockiert.

Hotspotshield ist natürlich in allen Sprachen verfügbar!

Ein einfacher Trojaner, wie Hotspotshield wird auch nur verwendet, wenn er auch einfach zu installieren ist. Dazu helfen Sprachversionen ganz entscheidend mit. Die Benutzer sollen ja auch wirklich verstehen, dass man Ihnen nur Freiheit und Sicherheit und das noch kostenlos schenken möchte! Ungefähr so wird auch die Werbeabteilung des Unternehmens gedacht haben, als man den Dienst in alle notwendigen Sprachen der Welt übersetzt hatte.