Eine Fotoausstellung zeigt Bilder von Gräbern ertrunkener Bootsflüchtlinge. Verschiedene rechte Gruppen haben zu Protesten aufgerufen.
Dresden. Mit der Eröffnung einer weiteren Kunstinstallation in Dresden geht die Auseinandersetzung um das Gedenken an die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg weiter. Die Fotoausstellung „Lampedusa 361“, die heute um 14 Uhr vor der Semperoper eröffnet wird, zeigt Bilder von Gräbern ertrunkener Bootsflüchtlinge auf sizilianischen Friedhöfen. 90 Fotomatten auf dem Theaterplatz sollen einen imaginären Friedhof darstellen. Das Kunstprojekt ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der Stadt und des Vereins Friends of Dresden Deutschland.
Verschiedene rechte Gruppen, darunter auch Pegida, haben online zum Widerstand gegen die Installation und OB Hilbert aufgerufen. Am Mittag hatten sich jedoch nur wenige Protestierer eingefunden, darunter Menschen, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit von ihrem Demonstrationsrecht Gebrauch machen.
Einige von ihnen waren bereits am Dienstag vor der Frauenkirche dabei, wo es bei der Einweihung der drei senkrecht aufgestellten Busse zu Tumulten gekommen war. Die Stadt will den Jahrestag der Zerstörung am 13. Februar in diesem Jahr mit der künstlerischen Thematisierung von Krieg und Leid in der Gegenwart verbinden. Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) war dafür heftig angegriffen worden - bis hin zu Mordaufrufen im Netz.