Der Widerstand in Graz gegen die Profitinteressen der Energie Steiermark wächst! Leider sind bereits viele Baumriesen gefallen, doch der Kampf geht weiter!
Bericht 8.2.17
Die Rodungsarbeiten auf der südlichen Seite des Puchstegs sind fast abgeschlossen. Trotzdem stehen noch viele Baumriesen entlang der Mur, die gerettet werden können.
So wurden auch heute wieder diverse Störaktionen von Aktivist*innen durchgeführt. Kurz vor der Kundgebung um 15 Uhr der Bürgerinitiative „Rettet die Mur“ wurden die Rodungsarbeiten auf die nördliche Seite des Puchsteges verlegt. Mutige Aktivist*innen konnten an dieser Stelle den Harvester kurze Zeit außer gefecht setzen. Sie wurden von den Securities vom Bagger getragen.
Die Grünen kündigten an, die Entfernung der Aktivist*innen durch Securities zur Anzeige zu bringen, da diese die Aufgabe der Polizei übernehmen. Die mutigen Retter*innen wurden nach der Aktion wieder frei gelassen.
Während der Kundgebung kam eine Gruppe von Kajakfahrer*innen an und konnte durch geschicktes Paddeln die Rodungsarbeiten immer wieder behindern und rauszögern. So gelang es zumindest einen Baumriesen für einen Tag zu retten, und für diesen Nachmittag die Rodungsarbeiten mit starkem Protest zu verlangsamen - ein kleiner Erfolg.
Mittlerweile sind drei Bäume besetzt, einer in der Nähe der Puntigamerbrücke, wo noch ein kleiner Baumbestand übrig ist und zwei nördlich des Puchsteges auf der westlichen Seite der Mur.
Gleichzeitig gelang es Aktivist*innen ein spontanes Protestcamp, das „Murcamp“, auf der östlichen Seite der Mur zu errichten. Erste Zelte und Tische wurden innerhalb von kurzer Zeit aufgebaut und mittlerweile bekommt das Geschehen eine interessante Eigendynamik. Grazer*innen aus allen Ecken und Enden der Stadt kommen vorbei und unterstützten die Aktivist*innen vor Ort. Für den ersten Abend ist bereits ein Konzert angesetzt.
Kommt vorbei, schaut euch das Murcamp und die Umgebung an und helft mit das Camp langfristig zu etablieren. Bringt warme Sachen, Lichter, Decken und sonst alles an Zeug das man auf einem Camp so brauchen kann.
Es gibt sogar bereits eine Murcamp-Nummer: 067762419961
Bericht vom 6.2
Nach den beschämenden Wahlen am Sonntag, waren einige Aktivisten am Montag ab halb 6 an der Mur vor Ort um Wache zu halten, doch das war schon zu spät. Still und heimlich rückten die Handlanger von ESTAG und Konsorte mit Motorsägen und Harvester-Maschinen schon gegen 4 in der Früh an, begannen Bauzäune aufzustellen und das gesamte Rohdunggebiet zwischen Puchsteg und Puntigamer Brücke mit Securitys und Bullen abzusperren.
Die Nachricht verbreitete sich zum Glück schnell genug und innerhalb einer Stunde waren einige Widerständige vor Ort um den ersten Versuch auf die Baustelle zu gelangen zu wagen. Dieser scheiterte allerdings aufgrund der Massen an aggressiven Securitys.
Vorerst sah es nicht danach aus, als wäre es möglich die Motorsägen zu stoppen, welche in abschreckenden Tempo arbeiteten. In nur wenigen Stunden mähten jene fast das gesamte Ostufer hinweg. Was zum Teufel ist falsch mit diesem Scheißkonzern, dass er meint er könne einfach so still und heimlich in der Nacht noch antanzen um an einem einzigen Tag mal eben das Kerngebiet des Murufers wegschneiden. Noch dazu illegal, nachdem noch einige Auflagen nicht erfüllt sind - aber interessiert das Politik oder Justiz? Wohl eher weniger, nachdem selbst nach mehreren Anzeigen die Bullenschweine noch massivst die aggressiven Securitys beschützen.
Am Nachmittag rottete sich eine weitere Menschenmänge auf der Westseite vor den Absperrungen zusammen, wodurch es gelang die Fällungen zu verlangsamen, da hier wieder einmal massiver Arbeitspfusch am Werke war. Schon davor fielen Bäume auf die Bauzaunabsperrung und verletzten beinah einen Demonstranten dahinter, da natürlich nicht genügen Sicherheitsabstand mit den Absperrungen eingehalten wurde. Da sich nun die Menschen direkt hinter den Bauzäunen aufhielten und mit dem Harvester mitgingen, konnte jener vorerst nicht die Baumriesen fällen - ein kleiner Erfolg.
Dank des Zusammenhalts der Menschenmenge ließen sich jene - trotz Gewaltanwendug von Seiten der Securitys - nicht vertreiben und es wurde für eine Spontandemo mobilisiert.
Nach einer weiteren Stunde waren nun weitere Menschen gekommen und das Gefühl des Frustes nichts tun zu können heizte die Stimmung auf. Einige Aktivisten begangen den Bauzaun in den Weg des Harvester-Baggers zu schieben, wodurch dieser nicht weiterfahren konnte. Einige Minuten später lag der Zaun dank der Securitys am Boden, einige Aktivisten konnten auf Baustelle und Bagger gelangen. Ein Aktivist, welcher gerade versuchte auf den Harvester-Baggers zu klettern wurde von zwei Securitys brutals heruntergerissen - die Polizei schritt selbstverständlich nicht ein.
Dank des Einsatzes aller Widerständigen gelang es durch die Baustellenbesetzung immerhin die Rohdungen am Ostufer für diesen Tag zu stoppen!
Ein paar Stunden später wurden die Baustelle durch massives Polizeiaufgebot geräumt - die Besetzung war das Ende und zugleich der Anfang! Weitere Aktionen werden folgen!
Die sieben Aktivisten sind mittlerweile wieder alle auf freiem Fuß und es geht allen gut - allerdings warten auf ein paar von ihnen nun Strafprozesse. Sowohl die Mur als auch diese Menschen brauchen jetzt eure Hilfe!
Setzt euch in Kontakt oder kommt vorbei - NAGL STOPPEN! ESTAG BLOCKEN!