Leipziger Landtagsabgeordnete Juliane Nagel unterstützt besorgte LWB-Mieter

Erstveröffentlicht: 
06.02.2017

Mit dem Bevölkerungswachstum in Leipzig wird bezahlbarer Wohlraum knapp. Stark betroffen: die Südvorstadt und der Stadtteil Connewitz. 97 Mieter haben sich in einem offenen Brief an die LWB gewandt und bekommen nun Unterstützung aus dem Stadtrat.

 

Leipzig. Knapp 100 Mieter der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) haben kürzlich in einem offenen Brief mehr Transparenz und Planungssicherheit von dem städtischen Unternehmen gefordert. Nun stellt sich die Leipziger Landtagsabgeordnete und Stadträtin Juliane Nagel (die Linke) hinter das Anliegen. 

 

„Leerstand passt schlecht zu LWB-Absichten“


In dem Brief hatten die vornehmlich aus der Südvorstadt und Connewitz stammenden Verfasser den hohen Anteil freier Wohnungen – angeblich zwischen zehn und achtzig Prozent – in Gebäuden der LWB kritisiert. Hinter dem anhaltenden Leerstand vermuten sie den Versuch der LWB, Teile ihrer Häuser mittelfristig vollständig zu entmieten.

 

Dies sei laut den Verfassern des Briefes aus Unternehmenssicht nur sinnvoll, wenn die Wohnungen saniert und später zu einem höheren Preis angeboten werden sollen. Ein Vorhaben, das nicht zu den von der LWB kommunizierten Absichten passe, bis 2022 über 300 Wohnungen im Leipziger Süden so herzurichten, dass übermäßige Mietsteigerungen vermieden werden können.

 

In ihrem Brief, der auch von der Initiative „Stadt für alle“ unterstützt wird, fordern die Mieter deshalb unter anderem bessere Kommunikation mit der LWB, ein klares Bekenntnis zu sozialverträglichen Mieten sowie transparente Informationspolitik bezüglich der freistehenden Wohnungen und den geplanten Sanierungsmaßnahmen. 

 

Nagel zeigt Verständnis für offenen Brief


Politikerin Nagel, deren Wahlkreis im Süden der Stadt liegt, hält die Sorgen der Kritiker für berechtigt: „Die Angst der Mieterinnen, ihren Wohnraum im Leipziger Süden durch sanierungsbedingte Preissteigerungen zu verlieren, ist verständlicherweise groß.“ Zudem könne sie verstehen, dass die Verfasser des Briefes mit den Aussagen der Stadt nicht zufrieden sind. Auf eine Anfrage vom Juli 2016 hatte die Verwaltung geantwortet, die betroffenen Mieter spätestens mit der Ankündigung einer Modernisierung unter anderem über den Umfang der Maßnahmen sowie die wirtschaftlichen Konsequenzen zu informieren.

 

Nagel wies in ihrem Statement auch auf die vom Stadtrat verabschiedeten Ziele der LWB hin. Dort sei festgeschrieben, dass der günstige und mittelpreisige Mietbestand nur so saniert werden soll, dass er auch nach der Modernisierung im diesem Segment erhalten bleiben kann.

Eine Reaktion der LWB auf den offenen Brief gibt es noch nicht.

 

Von Anton Zirk