Das Feuer brach in einem Wohncontainer für Abschiebehäftlinge aus: Zehn Menschen wurden in der Justizvollzugsanstalt Mannheim verletzt. Zwei Marokkaner fielen ins Koma. Die Ursache für den Brand ist noch unklar.
Mannheim - Zwei Abschiebehäftlinge sind bei einem Brand in der Justizvollzugsanstalt Mannheim schwer verletzt worden. Die Marokkaner waren in einer Zelle für Abschiebehäftlinge inhaftiert - am Mittwochabend brach ein Feuer aus. Die Männer im Alter von 31 und 33 Jahren wurden schwer verletzt, sie lagen am Donnerstag im Koma. Nach Angaben eines Polizeisprechers schweben die beiden nicht mehr in Lebensgefahr.
Das Feuer war in der Zelle der beiden Marokkaner ausgebrochen. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte hatten Anstaltsmitarbeiter und Sicherheitspersonal alle weiteren knapp 40 Untergebrachten aus dem Container gebracht. Ein weiterer Häftling sowie sieben Retter waren mit Rauchgasvergiftungen und leichten Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Die Kriminalpolizei nahm am Donnerstag die Ermittlungen zur Brandursache auf. Der Nachrichtenagentur AP gegenüber sprach sie von ersten vagen Hinweisen auf eine Brandlegung innerhalb des Containers. Der Container, an dem ein Schaden von mehreren zehntausend Euro entstand, war zunächst nicht begehbar.
Vor sechs Jahren hatte der Feuertod des Asylbewerbers Ouri Jallow in der Gewahrsamszelle eines Polizeireviers in Dessau bundesweites Aufsehen erregt und zu wütenden Protesten geführt. Laut Ermittlungen hatte Jallow die Flammen an seiner Matratze mit einem Feuerzeug selbst entfacht - obwohl er zu dem Zeitpunkt gefesselt war. Der mysteriöse Todesfall wird nun noch einmal aufgerollt.
Der Bundesgerichtshof hatte Zweifel am bisher geschilderten Tathergang - und deckte eklatante Ungereimtheiten auf. In einem neuen Prozess soll festgestellt werden, ob Jallow vielleicht doch hätte gerettet werden können, wenn ein Beamter früher reagiert hätte.
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