Mehr als fünf Jahre ist es jetzt her, dass im November 2011 der bisher letzte Castor nach Gorleben rollte. Wobei: meistens rollte er nicht, sondern stand, denn er brauchte insgesamt fünf Tage, weil sich Tausende querstellten. Seither gab es in Deutschland keine Castor-Transporte mehr. Bis jetzt. Ab diesem Frühjahr will die EnBW 15 Behälter mit hochradioaktivem Atommüll vom AKW Obrigheim zum AKW Neckarwestheim bringen – und zwar, das gab es noch nie, mit insgesamt fünf Schiffstransporten auf dem Neckar.
Diese Transporte sind gefährlich und unsinnig. Sie dienen nicht der „Entsorgung“, denn auch in Neckarwestheim kann der Atommüll nicht bleiben. Das dortige Zwischenlager wurde von EnBW in den brüchigen Kalk eines Steinbruchs hineingebaut. Es ist einsturzgefährdet. Und seine Genehmigung läuft 2046 aus.
Weniger riskant wäre es, in Obrigheim eine robuste Lagerhalle zu bauen. Doch EnBW will Geld sparen und setzt deshalb die Menschen am Neckar der Gefahr aus. Die 50 Kilometer lange Transportstrecke geht mitten durch den Großraum Heilbronn mit seinen etwa 300.000 Einwohner*innen.
Doch es regt sich Protest und Widerstand. Im Bündnis „Neckar castorfrei“ arbeiten Initiativen aus dem ganzen Südwesten und überregionale Organisationen wie .ausgestrahlt zusammen. Seit Mitte Januar läuft eine „Infowelle“ mit Aktionen in vielen Orten entlang des Neckars. Schon im März kann der erste „Tag X“ sein. Deshalb beginnt jetzt die bundesweite Mobilisierung. Das kannst Du tun:
Unterschreibe hier gegen die Castor-Transporte durchs Neckartal. Auf der Seite findest Du auch Hintergrundinformationen und Aktionsideen.
Bestelle die kämpferische Ente: Flyer, Plakate, Aufkleber und/oder Unterschriftenlisten gibt es kostenlos im .ausgestrahlt-Shop.
Beteilige Dich schon jetzt an Aktionen. Auf der Seite kannst Du Dich auch in den Bündnis-Newsletter eintragen, damit Du den Castor-Alarm nicht verpasst.
Komm zur Demonstration am 4. März nach Heilbronn:
Der 4. März ist der zentrale große Auftakt für die Castor-Aktionen und gleichzeitig die überregionale süddeutsche Demonstration zum Fukushima-Jahrestag. Der Demonstrationszug wird von der Innenstadt bis direkt an die Castor-Transportstrecke, den Neckar, führen. Demnächst gibt es dazu mehr Informationen.
Schon fast 20.000 fordern: Aus für Gundremmingen
Vor zwei Wochen haben wir gemeinsam mit dem Umweltinstitut München und der Bürgerinitiative „Forum“ die Aktion „Wer B sagt muss auch C sagen“ gestartet. Schon fast 20.000 Menschen haben sich per Unterschrift der Forderung angeschlossen, die beiden noch laufenden maroden Blöcke des AKW Gundremmingen in diesem Jahr abzuschalten. Du bist noch nicht dabei? Dann unterschreibe jetzt.
Eine Bitte: Wir alle zusammen haben nur dann eine Chance, dieses Ziel zu erreichen, wenn nicht nur die üblichen Verdächtigen davon erfahren und mitmachen. Deshalb sorge bitte dafür, dass sich der Link zu dieser Aktion verbreitet. Sprich Einzelne, Organisationen und Initiativen in Deinem Umfeld an, ob sie helfen können, die Aktion bekannt zu machen. Oder sammle Unterschriften auf Papier in Deinem Umfeld, verteile Flyer oder klebe Plakate. (Fast) alles was Du dazu brauchst gibt es kostenlos im .ausgestrahlt-Shop.
40 Jahre Gorleben
Am 22. Februar 1977 hat der damalige niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) Gorleben zum Standort für ein „Nukleares Entsorgungszentrum“ benannt. Seither wehren sich die Menschen im Wendland mit überregionaler Unterstützung dagegen, zum Atomklo der Nation zu werden. Auch wenn nach Gorleben derzeit keine Castoren mehr rollen und im Bergwerk nicht weitergearbeitet wird, ist die neue Standortsuche wieder auf das Wendland fixiert. Deshalb ruft .ausgestrahlt mit dazu auf, am 18. Februar in Gorleben zu demonstrieren. Informationen dazu und zu weiteren Veranstaltungen zum Jahrestag findest Du hier.
.ausgestrahlt-Förderkampagne: Gewinner*innen stehen fest
Mit ihren regelmäßigen kleineren oder größeren Beiträgen sichern Förderinnen und Förderer die finanzielle Basis der unabhängigen Anti-Atom-Arbeit von .ausgestrahlt. Umso mehr freuen wir uns über die 285 Menschen, die Ende 2016 neu Förderin oder Förderer geworden sind oder ihren Beitrag aufgestockt haben – vielen Dank! Die Gewinner*innen der Verlosung stehen fest: Hannelore Bogun fährt zu zweit für drei Tage ins wendländische Bio-Hotel „Kenners Landlust“. Birgit Rubensdoerffer und Werner Frütsche erhalten Ökostrom von den Elektrizitätswerken Schönau – herzlichen Glückwunsch! Du möchtest .ausgestrahlt ebenfalls fördern? Wer 10 Euro oder mehr im Monat gibt, bekommt von uns den Bildband „Fukushima 360°“ von Alexander Neureuter. Mehr erfährst Du hier.