Hallo Menschen, Trump hier, Trump da, Trump überall: Es scheint als gäbe es keinen Artikel, Fernsehbericht oder Kommentar ohne den White Supremacist Donald Trump, aka Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Wir haben zwar diesmal keinen Artikel, der sich mit ihm, seiner Politik und deren Auswirkungen auf die US-amerikanische Gesellschaft und den Rest der Welt befasst, aber ganz weglassen können wir den 20. Januar 2017 auch nicht: Auf dem Cover seht ihr Anarchist*innen auf einer von hunderten Aktionen gegen die Vereidigung Trumps. Wer auf Riot-Porn steht sollte mal auf der CrimethInc.-Seite vorbeischauen. Es waren die größten und massivsten Proteste, die in den USA seit Jahrzehnten stattgefunden haben.
Das neue Jahr hat nicht nur Trumps faschistoide Allüren zu bieten, sondern auch hier bei uns in Deutschland und der EU stehen Wahlen an, bei denen rechte bis rechtsextreme Parteien entweder in die Parlamente oder sogar an die Regierung kommen könnten. Wie wird sich die anarchistische Bewegung, die sich ihrer gesamtgesellschaftlichen Marginalität bewusst ist, dazu verhalten? Wir meinen sie sollte sich dazu verhalten: Verstecken und sich auf dem schlauen Spruch “Wenn Wahlen etwas verändern würden, wären sie verboten!” ausruhen gilt nicht. Was können wir den Menschen an Alternativen zur parlamentarischen Demokratie bieten? Und wie können wir unsere Überzeugung, dass Entscheidungen nicht von Oben nach Unten getroffen werden dürfen, sondern von allen Betroffenen gemeinsam, einer breiten Masse von Menschen nahebringen?
Natürlich sollten andere wichtige Themen nicht zu kurz kommen: In dieser Ausgabe findet ihr zwar eher wenig Artikel, aber dafür zwei von enormer Länge. “Breaking the Waves” beschäftigt sich ausführlich mit Anarchistischem Feminismus und “Ein revolutioniertes Verständnis der Revolution” ist ein ausführliches Interview mit Aktivist*innen der Gustav Landauer Denkmalinitiative in Berlin. Durchhalten, das Lesen lohnt sich. Der Artikel “Der autoritäre Staat – Syriza-Regierung verteilt Almosen und forciert den Abbau erkämpfter Rechte” zeigt einmal mehr auf, wohin sich ehemals Linskradikale begeben, wenn sie dann endlich auch an der Macht sind.
Ihr seht, wie immer gibt es viel zu tun auf den Baustellen dieser Welt. Haut rein!
Mit anarchistischen Grüßen, euer Gai Dao Kollektiv
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