Der Einsatzleiter beim fehlgeschlagenen Zugriff auf den mutmaßlichen Terroristen Dschaber Al-Bakr wird befördert. Volker Lange soll künftig die Kripo in Dresden leiten. Innenminister Markus Ulbig (CDU) sagt: "Er ist ein guter Polizist." Die Entscheidung fiel bereits im August.
Dresden. Volker Lange (57) ist Kriminaldirektor und war bislang im Landeskriminalamt für die Abteilung Spezialkräfte zuständig – er leitete den missglückten Polizeieinsatz in Chemnitz, der in der Flucht des Terrorverdächtigen Al-Bakr gipfelte. Zu Jahresbeginn ist Lange zum Kripochef in Dresden befördert worden, bestätigt das Innenministerium einen Bericht der Bild-Zeitung. Der Aufstieg ist auch mit einer höheren Besoldungsgruppe – 6488 Euro pro Monat, das sind 664 Euro mehr als bislang – verbunden. „Volker Lange hat sich gegen eine Vielzahl von Kollegen durchgesetzt. Denn er ist ein guter Polizist“, erklärt das Ulbig-Ministerium die Beförderung, die bereits im August, also vor dem Fall Al-Bakr, beschlossen worden sei.
„Der Minister hat den Ernst der Lage noch nicht begriffen. Damit stellt er seine unsensible Vorgehensweise erneut unter Beweis. Es bleibt viel in Ordnung zu bringen“, moniert der Linken-Innenexperte Enrico Stange. Valentin Lippmann, der innenpolitische Sprecher der Grünen, kritisiert: „Diese Personalentscheidung lässt jegliches Maß an politischer Sensibilität von Seiten des Innenministeriums vermissen. Sie konterkariert die Arbeit der Untersuchungskommission.“