Wie die Polizei am Dienstag auf Nachfrage bestätigt hat, kam es vorige Woche zu zwei Vorkommnissen in Wurzen. Demnach traten am Freitag zwei Personen gegen mehrere Türen eines Hauses, in dem Flüchtlinge untergebracht sind, riefen Parolen und pöbelten. Am Sonntag zertrümmerten Unbekannte das Fenster einer Wohnung und zündeten einen Böller.
Wurzen. Wie die Polizei am Dienstag auf Nachfrage bestätigt hat, kam es Ende voriger Woche zu zwei Vorkommnissen in der Wurzener Kleiststraße. Demnach traten Freitagnacht zwei Personen gegen mehrere Wohnungstüren eines Hauses, in dem Flüchtlinge untergebracht sind. Dabei wurden Augenzeugen zufolge außerdem Parolen gerufen und herumgepöbelt. Die Mieter riefen daraufhin die Polizei, die die beiden Täter stellen konnte. Bereits am Sonntagmorgen gegen 3 Uhr eskalierte dann die Lage vor Ort. So zertrümmerten Unbekannte mit einer Warnbake das Fenster einer Parterrewohnung und zündeten danach einen Böller.
Aus Angst vor weiteren Anschlägen kontaktierten die vier betroffenen Flüchtlinge aus Eritrea Wurzener Freunde und fanden bei ihnen vorübergehend eine Bleibe. Laut Polizeidirektion Leipzig liege der aktuelle Fall jetzt beim Operativen Abwehrzentrum – jener Behörde des Staatsschutzes in Sachsen, die bei extremistisch motivierten Straftaten ermittelt.
„Gewalt in dieser Art und Weise macht eine zivilisiertes Zusammenleben unmöglich“, kommentierte Jens Kretzschmar, Fraktionsvorsitzende der Linken im Stadtparlament und Kreisrat, das jüngste Ereignis. „Mit genau solchen Taten setzen leider ausländerfeindliche Kreise ein friedliches Miteinander nicht nur im Land aufs Spiel, sondern insbesondere hier in Wurzen.“