Nach Connewitz-Krawallen - Antifa veröffentlicht Namen rechter Tatverdächtiger

Plakat Zwei Jahre Legida Ein Jahr nach dem Naziangriff in Connewitz
Erstveröffentlicht: 
30.12.2016

Nachdem am Freitagvormittag rund ein Dutzend Plakate im Leipziger Stadtteil Connewitz aufgetaucht sind, hat das Operative Abwehrzentrum (OAZ) die Ermittlungen aufgenommen. Wie eine Sprecherin MDR SACHSEN sagte, wird derzeit die strafrechtliche Relevanz geprüft. Es gehe um einen Verstoß gegen das Sächsische Datenschutzgesetz. Das für die Ermittlungen bei extremistisch motivierten Straftaten zuständige OAZ prüfe, wer genau die Namen veröffentlicht hat und woher die Daten stammen.

 

Auf den Plakaten sind mehrere Hundert Namen von mutmaßlichen Teilnehmern der rechtsextremistischen Ausschreitungen vom 11. Januar 2016 in Leipzig zu lesen. Überschrieben sind die Plakate mit der Aufschrift "Zwei Jahre 'Legida' - Ein Jahr nach dem Naziangriff in Connewitz". Daneben ist ein großes Logo der Antifa zu sehen. Am Ende der Namensaufzählung steht "Wir kennen euch alle!". Darunter sind die Daten für eine angekündigte Demonstration am 9. Januar zu lesen. 

 

Mehrere Demonstrationen angekündigt


Gleich mehrere andere Initiativen rufen ebenfalls an diesem Tag zu Demonstrationen auf. Dazu zählt nach ersten Informationen das Bündnis "Leipzig nimmt Platz" sowie ein Bündnis um den ehemaligen Thomaskirchen-Pfarrer Christian Wolff. Nach Informationen der "Leipziger Volkszeitung" sollen die Kooperationsgespräche zwischen dem Ordnungsamt und den Beteiligten Mitte nächster Woche stattfinden. 

 

Randale im linksalternativen Viertel


Am 11. Januar 2016 zogen in Leipzig mehr als 200 Rechtsradikale am späten Abend durch den linksalternativen Stadtteil Connewitz. Sie zerschlugen die Schaufenster von mehr als 20 Geschäften und Kneipen, eine Wohnung brannte aus. Die Polizei konnte 215 Personen festsetzen. Die Ermittlungen zu den Ereignissen dauern bislang an.