Zwei Polizisten mussten sich in Moers vor Gericht verantworten, weil sie einen betrunken Mann nicht nach Hause brachten, sondern unterwegs absetzten. Der Mann wurde von einem Auto erfasst und starb.
Wegen fahrlässiger Tötung sind zwei Polizisten in Moers zu einer Bewährungsstrafe von jeweils einem halben Jahr verurteilt worden. Die beiden Beamten hätten einen stark betrunkenen Mann entgegen der Dienstanweisung etliche Kilometer von seiner Wohnung entfernt ausgesetzt, urteilte die auswärtige Strafkammer des Landgerichts Kleve am Dienstag in Moers.
Der 46-Jährige, der an dem Tag mehrere Polizeieinsätze ausgelöst hatte, wurde in einem Krankenhaus festgenommen, weil er sich dort unerlaubter Weise in ein Bett legte. Die angeklagten Polizisten nahmen ihn dort fest und brachten ihn zur Wache nach Moers.
Ein dazu gerufener Arzt soll die Gewahrsamsunfähigkeit des Mannes festgestellt haben, berichtete anfang Dezember die „Rheinische Post“. Daraufhin erhielten die beiden Beamten die Dienstanweisung, den Mann nach Hause zu bringen.
Mann bei Autounfall tödlich verletzt
Entgegen der Anweisung setzten die Polizisten den 46-Jährigen kilometerweit von seinem Zuhause an einer Straße aus. Der Mann lief mit etwa 3,5 Promille Alkohol im Blut und Heroin im Körper los und wurde von einem Auto erfasst. Dabei erlitt der Mann so schwere Verletzungen, dass er wenig später verstarb.
Die 33 und 30 Jahre alten angeklagten Polizisten schwiegen in dem Prozess. „Zu unserer sicheren Überzeugung haben Sie zu dem Unfalltod beigetragen“, erklärte der Vorsitzende Richter am Dienstag.