Dies ist eine Kritik am Ravensburger Weihnachtszirkus zusammen mit dem Aufruf zu Protesten gegen die Veranstaltungen vom 23.12.2016 bis 08.01.2017. Der Zirkus ist mal wieder in der Stadt und mal wieder müssen Tiere für den Profit der Menschen herhalten. Die BesucherInnen bereichern sich daran wie ein Mensch durch Dominanz und Bestechung Tieren seinen Willen aufzwingt, sie verniedlicht, eine Botschaft aussendet, dass die Tiere Objekte sind, die zur Verfügung stehen und wie überlegen der Mensch ist. Sie werden entweder wochenlang einen Auftritt nach dem Anderen unter dem Lärm von ArtistInnen, lauter Musik und dem Klatschen der ZuschauerInnen antreten oder draußen auf dem Gelände der Oberschwabenhalle in kleinen Gehegen und winzigen Containern ausharren.
Tiere in Zirkussen, das ist eine sehr veraltete Vorstellung eigentlich, vermutlich sind früher, als es kein Fernseher geschweige denn Internet gab alle zum Zirkus gerannt um mal einen Löwen zu sehen und dann noch zu sehen wie ein einziger Mensch diese Bestie überflügelt, besiegt, kontrolliert, das muss spektakulär gewesen sein und erinnert ein bißchen an Kolonialisierung.
Doch heutzutage? Außer, dass Tierdressuren ein uraltes Weltbild zeigen von imperialistischer Romantik ist das doch alles sehr langweilig mitanzuschauen. Jeder Mensch hat heutzutage schon Spektakuläreres gesehen, auch ohne, dass Tiere darunter leiden müssen.
Außerdem können Zirkusse nie eine tiergerechte Haltung bieten und nicht selten ranken sich um einzelne Zirkusse Skandale und es gibt unzählige nationale und internationale Berichte über ausgebrochene, verwahrloste, psychisch kranke und unterernährte Tiere.
Im Zirkusprogramm des Ravensburger Weihnachtszirkus befindet sich auch ein gewisser Elmar Kretz der eine Pferdedressur zeigt von der einige letztjährige BesucherInnen des Zirkus online negative Rückmeldungen gegeben haben, von kopfscheuen Tieren gesprochen und, dass Kretz' Schützlinge vor seinen Händen zurückgewichen sind, als er sie mit Essen belohnen wollte.
Außerdem hat der Zirkus Kamele, Ponys und diverse Bauernhoftiere.
Auf der ganzen Welt versuchen die Menschen auf Staatsebene oder, wie bei uns, auf Landes – und Gemeindeebene Zirkussen die (Wild-)Tiere halten und benutzen, die Pacht von öffentlichem Gelände aus tierrechtlichen Gründen zu verbieten.
Doch wie so oft spielt das Verdienen und Vermehren von Geld eine größere Rolle als das Wohlbefinden von Lebewesen und so auch in Ravensburg.
Obwohl es in den letzten Jahren immer wieder Proteste gab und Unterschriftensammlungen um ein Pachtverbot für Zirkusse mit (Wild-)Tieren in Ravensburg und Umgebung zu erwirken, wurden diese Bemühungen ignoriert. Im Gegenteil, Werbung für den Ravensburger Weihnachtszirkus ist omnipräsent und wird dieses Jahr vom 23.12. bis zum 8. Januar 2017 auf der Oberschwabenhalle zwei mal täglich um 15 und um 19 Uhr auftreten.
Auch wenn die Stadt Ravensburg sich bisher nicht für ein Verbot von Vermietung an Tierzirkusse entschieden hat, sollte der Weihnachtszirkus nicht unbehelligt bleiben und die BesucherInnen sollten über die schlechte Situation der Tiere aufgeklärt werden.
Es gäbe genug Alternativen zu Tiershows, viele Zirkusse sind schon komplett auf menschliche shows umgestiegen und bieten ein unverfälschtes Zirkuserlebnis durch Schwerpunkt auf comedy, Musik und Akrobatik etc. Und wer schon einmal einer Tiershow im Zirkus beigewohnt hat weiss, dass diese trotz der unangenehmen Anspannung von Dompteur/euse und der gestressten Tiere recht langweilig und unspektakulär sind.
Vorsicht, aggressive Clowns!