[Turin] Die Anarchist*innen kommen frei! | Update + Chronologie

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Eine gute Nachricht erreicht uns am Freitag Nachmittag: Alle Anarchist*innen, die seit dem 29. November festgenommen wurden, kommen frei. Betroffen sind 13 Anarchist*innen, von denen zehn ins Turiner Gefängnis Le Vallette, bzw. in Hausarrest gesteckt worden waren. Das Turiner Gericht hat am Freitag die Maßnahmen aufgehoben. Die Gefährt*innen kommen nun nach und nach frei. 

 

Ende November drang die Polizei von Turin in mehrere Privatwohnungen und besetzte Häuser ein. Vier Gefährt*innen wurden sofort in U-Haft gesteckt, neun weitere wurden verbannt. Die Neun entschlossen sich kollektiv, die Verbannungen zu ignorieren und in Turin – jener Stadt, die sie sich als Ort ihres Kampfes ausgesucht haben – zu bleiben. Es folgten selbstbewusste Demonstrationen gegen die Repression. Am 14. Dezember drang die Polizei erneut in besetzte Häuser ein, darunter das Asilo in der Via Alessandria und das Haus im Corso Giulio Cesare. Sechs Gefährt*innen wurden bei dieser Aktion festgenommen. Einige konnten über das Dach entkommen. Hintergrund all dieser repressiven Maßnahmen war eine Blockade gegen eine Zwangsräumung im Viertel vergangenen Mai. 

 

Am 15. Dezember kam es dann zur Revision des Falles durch das Turiner Gericht. Während der Revision beteiligten sich Gefährt*innen und andere zahlreich an der Solidaritätskundgebung vor den verschlossenen Türen. Freitagnachmittag wurde schließlich mitgeteilt, dass alle verhängten Maßnahmen aufgehoben werden.  Es ist ein Moment des Wiedersehens, der Freude und der Bestätigung, dass sich Widerstand gegen Repression lohnt.

 

Und dennoch: zwei Mal gelang es der Turiner Polizei in besetzte Häuser – wichtige Orte der Illegalität und Selbstverwaltung – einzudringen. Zwei Mal hat sich die Turiner Polizei breit gemacht – in einer Gegend, die gerade mit Gewalt verändert wird: Zwangräumungen, Razzien gegen Migrant*innen und der Bau von prestigeträchtigen Gebäuden (wie dem Lavazza-Hochhaus direkt hinter dem Asilo) bedrängen die Menschen der Viertel Aurora und Barriera di Milano zunehmend. Eine Bedrängung, die in der Geschichte dieser Repression einen weiteren Höhepunkt findet. Doch der Druck auf Anarchist*innen und die Bevölkerung des Viertels ist ein ständiger. Dass ein besetztes Haus im Bereich des Balon, in dem Gefährt*innen wohnten, vergangenen November geräumt wurde, wird nicht vergessen. Keine der repressiven Maßnahmen wird vergessen!

 

SOLIDARITÄT MIT DEN GEFÄHRT*INNEN IN TURIN UND ÜBERALL! FÜR EIN SELBSTBESTIMMTES LEBEN!