Die mutmaßlich rechtsterroristische "Gruppe Freital" soll von einem Polizisten über Einsätze informiert worden sein. Nachdem bisher nur "gegen Unbekannt" ermittelt wurde, gibt es nun einen Verdächtigen.
Im Zuge der Ermittlungen wegen des Verdachts der Weitergabe von Polizei-Interna an die mutmaßlich rechtsterroristische „Gruppe Freital“ hat die sächsische Bereitschaftspolizei ein Disziplinarverfahren gegen einen Beamten eingeleitet. Das berichtete "Radio Dresden" am Freitag. Bei der Staatsanwaltschaft Dresden läuft ein Ermittlungsverfahren. Das bestätigte auch die sächsische Bereitschaftspolizei. "Zeitgleich wird der Beamte vom Dienst suspendiert", heißt es in einer Pressemitteilung.
Schon am Donnerstag hatte Sachsens Justizminister Sebastian Gemkow (CDU) über neue Entwicklungen informiert: „Momentan läuft das Ermittlungsverfahren gegen eine Person“, sagte er, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Bisher wurde das Verfahren von der Staatsanwaltschaft Dresden "gegen Unbekannt" geführt.
"Die Zeit" hatte bereits in der vergangenen Woche berichtet, dass ein Polizist die Mitglieder der "Gruppe Freital" mit Einsatzdetails versorgt haben soll.
Gegen sieben Mitglieder der „Gruppe Freital“ hat der Generalbundesanwalt unter anderem wegen versuchten Mordes Anklage erhoben. Ihnen werden fünf fremdenfeindliche oder politisch motivierte Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte oder politische Gegner zur Last gelegt.