Linke Gruppe bekennt sich zu Messehallen-Anschlag (Video)

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Erstveröffentlicht: 
28.11.2016

Eineinhalb Wochen vor dem OSZE-Gipfel in Hamburg haben mutmaßliche Linksradikale einen Brandanschlag auf die Messehallen verübt. Die Polizei sprach am Sonntag von etwa 30 bis 50 überwiegend vermummten Tätern. Sie hatten vor dem Südeingang der Messehallen, wo am 8. und 9. Dezember das Außenministertreffen der OSZE stattfinden soll, mehrere Müllcontainer, Reifen und ein Motorrad in Brand gesetzt. Dabei wurde auch die Glasfront des Eingangs beschädigt. Der Eingangsbereich war stark verrußt. Die Polizei sucht nun mit Fahndungsplakaten nach den Tätern. Die Plakate wurden am Montag in der Nähe des Tatortes geklebt, wie eine Polizeisprecherin sagte.

 

Bekenner kündigen weitere Anschläge an

Eine linksradikale Gruppe bekannte sich am Sonntag zu dem Brandanschlag. "Wir haben (...) an dem Austragungsort der OSZE- und G20 Gipfel, der Hamburger Messe im Eingang Süd, mit Reifen und Benzin Feuer gelegt", hieß es in dem im Internet veröffentlichten Schreiben. Die Schreiber kündigten weitere Aktionen an. "Wir stehen in den Startlöchern. Die Rebellïinnen der Subversion werden in Hamburg deutliche Spuren hinterlassen und Zeichen der Zerstörung setzen."


Polizei bezeichnet Bekennerschreiben als Beweis

Eine Polizeisprecherin sagte nach Bekanntwerden des Bekennerschreibens, dies beweise einen Zusammenhang zwischen dem Anschlag und dem geplanten Treffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Bereits zuvor waren die Ermittler von einer politischen Tat ausgegangen. Der Staatsschutz übernahm daraufhin die weiteren Ermittlungen.


Hoher Sachschaden, keine Verletzten

Feuerwehrleute hatten den Brand am Samstagabend nach Angaben eines Sprechers nach rund einer Viertelstunde gelöscht. Als die Einsatzkräfte eintrafen, waren die Brandstifter verschwunden. Sie hätten zuvor auf der Straße Nägel verstreut, sagte der Sprecher. Laut Polizei hatten die Täter auf der Fahrbahn Krähenfüße verteilt. Verletzt wurde nach offiziellen Informationen niemand.

In der Hamburger Politik fiel die Ablehnung des Brandanschlags einhellig aus. SPD-Fraktionschef Andreas Dressel sagte, die Hamburger Polizei werde Gewalt und Sachbeschädigung nicht tolerieren. Das Sicherheitskonzept für die Gipfeltreffen sei auf Deeskalation angelegt, Grenzüberschreitungen würden nicht akzeptiert. Grünen-Innenpolitikerin Antje Möller nannte die Messe nicht ideal als Ort des Gipfels. Durch die Schutzmaßnahmen würde das öffentliche Leben stark eingeschränkt. CDU-Fraktionschef André Trepoll erwartet, dass der Schutz des Messegeländes jetzt deutlich verstärkt wird. Der Brandanschlag auf die Messe sei ein Vorgeschmack auf den G20-Gipfel. Das fürchtet auch die AfD und hofft, dass die Täter schnell ermittelt werden. Die Linke nannte die Gipfel mitten in der Stadt ein riesiges Problem, sie befürchtet massive Eingriffe in Grundrechte.


Proteste bei OSZE- und G20-Treffen erwartet

In den Messehallen soll am 8. und 9. Dezember das OSZE-Außenministertreffen stattfinden. Mindestens 10.000 Polizisten werden in Hamburg im Einsatz sein. Vom 6. bis zum 9. Dezember werde man in der Innenstadt quasi nur noch Einsatzkräfte sehen, heißt es aus Sicherheitskreisen. Am Donnerstag wird Polizeipressesprecher Timo Zill im Polizeipräsidium über die Planungen der nächsten Tage rund um das Großereignis informieren.

Im nächsten Sommer folgt dann ebenfalls in den Messehallen der G20-Gipfel der führenden Industriestaaten. Bei beiden Veranstaltungen werden in Hamburg massive Proteste erwartet.

 

Video:

https://vid.me/HxZa

https://sendvid.com/t5hpsp1j