Feiger Brandanschlag auf das Hamburger Messe-Gebäude! Etwa 40 vermummte Personen stürmten am Abend durch das Karolinen-Viertel auf den Haupteingang des Geländes zu, zündeten Gegenstände an und warfen diese auf die Eingangstüren. In Sekundenschnelle loderten meterhohe Flammen im Eingangsbereich, Glasscheiben zerbrachen.
Das Feuer zerstörte den Eingang. Die unbekannten Täter setzten auch an mehreren Stellen auf der Karolinenstraße Barrikaden und Mülltonnen in Brand. Für Autofahrer gab es kein Durchkommen mehr.
Augenzeuge Maxim Werner (30) zu BILD: „Die Vermummten kamen mit Ski-Mützen übergezogen angerannt, hatten Bengalfackeln in der Hand und stürmten das Gebäude. Sie nahmen vom Gehweg einfach Absperrungen und zündeten diese auch auf der Straße an.“ Dann seien die Täter so schnell wieder zwischen den Häuserblöcken des Karo-Viertels verschwunden, wie sie auch gekommen waren.
Was steckt hinter der Tat?
Der Anschlag passierte rund eineinhalb Wochen vor dem OSZE-Gipfel in Hamburg. In den Messehallen soll am 8. und 9. Dezember ein Treffen der OSZE-Außenminister stattfinden. Mit ihren 57 Teilnehmerstaaten in Nordamerika, Europa und Asien ist die OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) die weltweit größte Sicherheitsorganisation.
► Das Landeskriminalamt und der Staatsschutz nahmen noch in der Nacht die Ermittlungen auf und sicherten vor und in dem beschädigten Gebäude Beweise. Ein Ermittler vor Ort gegenüber BILD: „Wir vermuten, dass es bei dem Anschlag einen OSZE-Bezug gibt.“
Offizielle Hinweise auf die Täter und ob die Tat politisch motiviert war, gibt es bislang noch nicht. Linke Gruppierungen, wie auch das „Bündnis gegen imperialistische Aggression“, hatten im Vorfeld bereits Demonstrationen gegen den Gipfel angekündigt. Bis jetzt waren die Parolen aus dem linksextremen Spektrum auf das Außenminister-Treffen zurückhaltend.
Bis in die frühen Morgenstunden war der Tatort am und vor dem Messegelände abgesperrt.
Video: