Julien Ferrat, Vertreter der Familienpartei in Mannheim, hat mit einem satirisch gemeinten Video von sich reden gemacht. Nun hat der Gemeinderat den 25-Jährigen für seinen Rap eine förmliche Rüge erteilt. Grund: das Video sei sexistisch und vulgär
Ein Ordnungsgeld hat der Mannheimer Gemeinderat zwar nicht verhängt, aber die Stadträte haben jetzt die Veröffentlichung eines Rap-Videos ihres Kollegen Julien Ferrat offiziell missbilligt und ihm eine förmliche Rüge erteilt. Der 25-jährige Vertreter der Familienpartei hatte sich im Oktober im Internet mit vulgären Bildern und sexistisch-rassistischen Reimen als „rappender Stadtrat“ präsentiert. Wie er sagt, habe er damit auf Probleme in einem Stadtteil aufmerksam machen wollen, in dem besonders viele Ausländer lebten. Mit dem Auftritt habe er „die Öffentlichkeit bewusst provozieren wollen“, sein Video sei „sexistisch, vulgär und beleidigend“, heißt es in der Begründung des Gemeinderats.
Damit habe er gegen die in der Gemeindeordnung vorgeschriebene Treuepflicht verstoßen, nach der Stadträte ihr Amt uneigennützig und verantwortungsbewusst ausüben müssen. Zudem habe sein Auftritt „in krassem Widerspruch“ zu den Zielen der Mannheimer Erklärung gestanden, die das Ziel verfolge, ein respektvolles Miteinander zu stärken und allen Formen der Diskriminierung entgegenzuwirken.