Die Gewalt von Rechtsextremen nimmt zu und wird hemmungsloser: Elf versuchte Tötungsdelikte zählte das Bundesinnenministerium im laufenden Jahr - und damit deutlich mehr als 2015.
Neonazis und andere Rechtsextreme haben in diesem Jahr mehr versuchte Morde und Totschlagsdelikte begangen als in den Jahren davor. Bis Anfang Oktober habe die Polizei bundesweit elf versuchte Tötungsdelikte von rechtsextremen Tätern registriert.
Das geht aus der Antwort des Innenministeriums auf eine schriftliche Anfrage einer Linken-Abgeordneten hervor, über die der "Tagesspiegel" berichtet. Viermal sei 2016 die Tat als ein versuchter Mord, sieben mal als versuchter Totschlag gewertet worden.
Im gesamten vergangenen Jahr seien nur sieben Vorfälle registriert worden, im Jahr 2014 einer. Die Übergriffe in diesem Jahr ereigneten sich laut Antwort des Innenministeriums in Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und im Saarland. Mehrere Attacken hätten sich gegen Flüchtlinge und andere Migranten gerichtet. In einem Fall sei das Opfer aus der rechtsextremen Szene gekommen.
Ende September hatte der SPIEGEL bereits über eine kleine Anfrage der Grünen berichtet, auch darin ging es um Gewalt von rechts: Mit 507 fremdenfeindlichen Gewalttaten zwischen Januar und September hatte sich ihre Zahl im Vergleich zu 2015 nahezu verdoppelt.