Für seine Bereitschaft, sich mit Extremisten an einen Tisch zu setzen, hagelte es massive Kritik an Bautzens Oberbürgermeister. Der gibt sich unbeeindruckt.
Bautzen. Der Bautzener Oberbürgermeister Alexander Ahrens (parteilos) hält weiterhin an einem geplanten Gespräch mit Vertretern rechtsextremer Gruppen fest. Nach den Krawallen in der Innenstadt Mitte September hatten verschiedene Nazi-Gruppen übers Internet einen Verzicht auf weitere Demonstrationen angekündigt und im Gegenzug ein Handeln der Politik gefordert. Daraufhin hatte Alexander Ahrens seine Bereitschaft zu einem Gespräch signalisiert. Bislang ist es allerdings noch nicht zu dem geplanten Treffen gekommen.
Nach Worten von Alexander Ahrens werde das Gespräch im Rahmen einer Bürgersprechstunde stattfinden. Wann das passieren wird, werde vorab nicht mitgeteilt. „Ich habe stets betont, dass ich für ein sachliches Gespräch zur Verfügung stehe“, sagt der Rathauschef. Er wolle dabei Missstände aufseiten der Gruppen ansprechen und den „Verantwortlichen ins Gesicht blicken“. Den Gesprächspartnern habe er zudem angekündigt, dass auch ein Vertreter des Staatsschutzes teilnehmen wird.
Unterdessen hat die Gruppe „Die Sachsen Demonstrationen“ für den 28. Oktober erneut eine Demonstration in Bautzen ankündigt. Die Gruppe steckte schon hinter der Kundgebung am 7. Oktober. Sie gehörte auch zu den insgesamt vier Gruppen, die den nach den Krawallen im Internet veröffentlichten Aufruf unterzeichnet hatten. Alexander Ahrens zeigt sich davon unbeeindruckt. „Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass ich keine Bedingungen oder Ultimaten akzeptiere, so wäre er hiermit erbracht“, so der Oberbürgermeister, der damit auf die massive Kritik an seiner Person reagiert. Alexander Ahrens wird unter anderem vorgeworfen, vor den Rechtsextremen eingeknickt zu sein.