Vermummte greifen eine Baustelle am ehemaligen Philosophicum an und verursachen 30 000 Euro Sachschaden. Die Gruppe veröffentlicht ein anonymes Bekennerschreiben.
Unbekannte Täter haben Polizeiangaben zufolge in der Nacht auf Freitag die Baustelle am ehemaligen Philosophicum angegriffen und erheblichen Sachschaden verursacht. Nach Polizeiangaben sollen 22 Fensterscheiben zerstört und Farbbeutel gegen das Gebäude geworfen worden sein. Zudem seien mehrere Mülltonnen, die sich jedoch nicht in unmittelbarer Gebäudenähe befanden, in Brand gesteckt worden sein. Den Schaden beziffert die Frankfurter Polizei auf 30 000 Euro.
In einem anonymen Bekennerschreiben, das der FR vorliegt, ist von einem „militanten Angriff“ auf das Philosophicum die Rede. Dieser stehe im Zusammenhang mit dem Scheitern des Verkaufs des ehemaligen Universitätsgebäudes an die „Projektgruppe Philosophicum“, die das Gebäude zu einem gemeinschaftlichen Wohnprojekt ausbauen wollte, und den anschließenden Verkauf an den Investor Rudolf Muhr im Jahre 2014. Die von ihm geplanten „Luxusappartements“ stellten einen „Meilenstein in der Zerstörung lebenswerterer Stadtbereiche“ dar, heißt es in dem Schreiben, in dem auch der ehemalige Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne) attackiert wird.
Zeugenaussagen zufolge soll gegen 0.30 Uhr eine Gruppe von 15 bis 20 Vermummten auf die Baustelle vorgedrungen sein. Anschließend seien sie in Richtung Campus Bockenheim geflüchtet.
Im Bekennerschreiben heißt es, dass sich der Angriff auf den vorderen, im Bau befindlichen Teil des Gebäudes beschränkt habe, weil der hintere Teil bereits teilweise bewohnt sei. Gleichzeitig kündigen die Verfasser weitere Angriffe an: „Unsere Aktion war ein Vorgeschmack darauf, was passiert wenn die Verhältnisse weiter eskalieren.“