Von Bure zur ZAD*, vom Norden in den Süden, der Ruf des Waldes – Ab dem 24. Oktober 2016, Bauwochen im befreiten Wald von Mandres-en-Barrois
Hier kämpfen die Eulen gegen Cigéo und verteidigen den Wald von Mandres-en-Barrois gegen das wahnsinnige Atomkloprojekt. Dort setzten sich die Molche gegen einen Flughafen zur Wehr und besetzen den zu einer zu verteidigende Zone (ZAD) erklärte Bocage gegen das unnütze Großprojekt.
Andernorts nagen die Murmeltiere in der Gegend Haute-Durance an die Masten der Hochspannungsleitung.**
Der 14. August 2016, der Tag der kollektiven Zerstörung der „Schammauer“ der ANDRA (Nationale Agentur zur Entsorgung von Atommüll), war der Höhepunkt eines ereignisreichen Notandssommers (in Anspielung an den in Frankreich aktuell im noch geltenden Ausnahmezustand) mit zahlreichen Aktionen zur Verteidigung des Waldes Namens „Bois Lejuc“, der den Vorarbeiten für das Atomklo Cigéo zum Opfer fallen soll. Der Wald wurde an diesem Tag vom Joch der Atomlobbyisten befreit. Die durch das Gericht in Bar-le-Duc für illegal erklärten Rodungen ruhen. Ca. 1000 Betonstelen liegen auf dem Boden und die Militarisierung der Gegend ist rückgängig. Auf den Trümmern der neuen Welt wurden in den wunderschönen Buchen und Eichen Hütten errichtet.
Die ANDRA hat jedoch vor wenigen Wochen zum Gegenschlag ausgeholt.
Offensive Kommunikationskampagne, Tag der offenen Türe am Versuchsbergwerk. Die Militärpolizei Gendarmerie führt erneut gezielte Identitätskontrollen durch, die Securitys der Andra zeigen mit ihren Knüppeln Präsenz. Heute früh, 11. Oktober 2016, als wir gerade an diesem Aufruf arbeiteten, tauchte der Gerichtsvollzieher in Begleitung von Securitys auf und filmte unsere Hütten. Am 20. Oktober 2016 wird die Berufung der ANDRA gegen den Baustopp vom 1. August verhandelt: Es wird mit einer Verlängerung von Fristen, damit die ANDRA die Baugenehmigung beantragen kann ohne den Wald wieder Instand setzen zu müssen, gerechnet. Es kann aber im schlimmsten Fall auch zu einer Aufhebung des Urteils vom 1. August kommen. Es könnte dann sehr schnell gehen.
Die ZAD in Notre-Dame-des-Landes ist Räumungsbedroht. In Bure stehen die Zerstörung der Hütten und die Wiederaufnahme der Rodungsarbeiten möglicherweise ebenfalls unmittelbar bevor: Rodungen, archäologische Ausgrabungen, „geothermische Probebohrungen“, (wieder)Errichtung einer Betonmauer... Die Baumaschinen können ihren zerstörerischen Dienst auch im Winter wieder aufnehmen.
Wir müssen uns bereit halten: Es soll alles weggebaggert werden – das wollen wir blockieren!
Auf dem Boden hinter den Barrikaden! In der Luft, in den Bäumen postiert, schützen wir den „bois Lejuc“!
Die
räumungsbedrohte ZAD wendet sich an die „Freunden der Bäume“*** Wir
unterstützen und verbreiten den Aufruf – und machen uns den Aufruf zu eigen:
Wir wollen den Widerstand in Bure ebenfalls stärken und verbreiten diesen
Aufruf unm die Äste miteinander zu verbinden, Nester einzurichten und Hütten
für den Kampf und das Zusammenleben zu bauen. Ob ihr handwerkliche Fähigkeiten
zum Bau von leichten Konstruktionen besitzt oder nicht, ob ihr euch im
(Aktions)klettern auskennt oder nicht, ob ihr mit Blockaden oder Sabotage
Erfahrung habt oder nicht: Kommt vorbei, wir tauschen uns aus und bringen uns
neue Fähigkeiten gegenseitig bei um den Wald, den Bocage und Menschenleben zu
verteidigen.
Schaffen wir Archen, reisen wir von Baum zu Baum, von Widerstandsorten zu Widerstandsorten:
Kommt ab dem 24. Oktober
Für Waldbauwochen und mehr!
Alle Erfahrungen und Arten der Einmischung sind willkommen. Die kommende Monate sind für die Zukunft des Kampfes gegen das atomare Klo Cigéo entscheidend!
Verbreitet diesen Aufruf. Wir wollen der ANDRA zeigen, dass sie nicht ohne weiteres in den Wal zurückkehren kann und dass viele Menschen bereit sind, den Wald entschlossen zu verteidigen!
„Und Wem gehört der Wald?Uns!“ *****
Die Eulen von Bure
Übersetzung: Eichhörnchen
Logistische Fragen:
Materialliste hier
Wir haben wenig Transportmittel, wir freuen uns, wenn ihr das gespendete Material selbst vorbeibringen könnt. Sagt uns ein paar tage vorher Bescheid, wenn es euch nicht möglich ist, damit wir eine Lösung finden.Danke
Unterkunft
Plant ein, euch möglichst selbstständig zu versorgen. Es gibt als Anlaufstelle zwei Widerstandsorte: Das Haus des Widerstandes in Bure und ein Gelände in Luméville-en-Ornois. Diese Orte haben eine begrenzte Aufnahmekapazität, wir bitten deshalb um Kontaktaufnahme vor eurer Ankunft. Es ist auch möglich, sich von Beginn an in den Wald einzurichten und dort zu zelten.
Versorgung
Die Waldbewohner*innen versorgen sic nach Möglichkeit selbst, auch die unterschiedlichen Widerstandsorten sich solidarisch gegenseitig unterstützen. Wir freuen uns über Essensspenden.
Kontakt
Email: sauvonslaforet[at]riseup[point]net
Wald Infonummer: +33(0)7 58 84 10 51
Pressenummer : +33(0)7 53 54 07 31
Widerstandshaus (Bure Zone Libre) : +33(0)3 29 45 41 77
Fußnoten
* ZAD = Zone à défendre ; zu verteidigende Zone, besetztes Gebiet
** Hochspannungsleitung in Italien zwischen Frankreich und Italien: https://notht05.noblogs.org/post/2016/09/22/10-1710-france-appel-du-lac-de-rama/
*** Aufruf der ZAD von Notre Dames des Landes die (Baum)Besetzung am dem 9. Oktober 2016 zu unterstützen: http://zad.nadir.org/spip.php?article4066
**** Kampfmotto der Eulen von Bure