Bundesweite Aufmerksamkeit bekamen die Ereignisse in Bautzen um den 14.September. Durch gezielte rassistische Mobilisierung gipfelten die seit Monaten andauernden rassistischen Beschimpfungen und Bedrohung gegenüber Asylsuchenden in einer Hetzjagd von etwa 80 Rechtsextreme auf minderjährige Geflüchtete. Die danach verhängten Maßnahmen betrafen ausschließlich Asylsuchende.
Am folgenden Abend zogen 300 Rechtsextreme durch Bautzen und können von der Polizei ungestört ihren Traum der national befreiten Zone ausleben. In den folgenden Tagen drehte sich das bundesweite Gespräch vor allem um eins: Unbegleitete Minderjährige Geflüchtete. Während Politiker_innen und andere Akteure
mutmaßen, ob die verhängte Ausgangssperre oder das strikte Alkoholverbot die richtige Maßnahme sei, sucht Bautzens Oberbürgermeister Alexander Ahrens das Gespräch mit den Nazis.
Mit dieser perfiden Täter-Opfer Umkehr lenken die politischen Verantwortlichen vom rassistischen Normalzustand ab. Ein Jahr nach Heidenau zeigt sich, dass sich nichts geändert hat, Rassismus und Ignoranz gegenüber rechter Gewalt sind tief verstrickt in Stadt- und Landesebene in Sachsen, sowie in der Polizei. Es kann jedoch auch eine andere Realität in Sachsen geben. Gemeinsam mit den Geflüchteten in Bautzen möchten wir ein antirassistisches Fest organisieren, Willkommen zu Bleiben.
Dieses Fest soll nicht nur stattfinden, um Geflüchtete zu signalisieren, dass sie hier willkommenen sind und dass eine Zivilgesellschaft existiert, die sich gegen neonazistische Hetze und die unsägliche Politik der Stadt Bautzen engagiert. Wir möchten die Zivilgesellschaft in Bautzen unterstützen und die Möglichkeit bieten, während des Festes Erfahrungen auszutauschen, sich zu vernetzen und sich gegenseitig zu unterstützen. Wir überlassen den Nazis nicht den Kormarkt und auch nicht die Stadt!
Auf unserem Fest wird es Angebote für Kinder und Erwachsene geben, sowie ein großes Konzert. Neben Musik von Irie Revolte und Bernadette La Hengst wird auf der Bühne Platz für Erfahrungsberichte lokaler Antifaschist_innen sowie Geflüchteter sein. Nehmen wir uns am Samstag den Kornmarkt zurück, feiern zusammen und zeigen, was wir von der unsäglichen Reaktion der sächsischen Politik halten.
Solidarität statt Rassismus!