Bautzens Oberbürgermeister Alexander Ahrens sieht einen "weitverbreiteten Alltagsrassismus" in seiner Stadt. "Wir müssen als Zivilgesellschaft eine Antwort finden, da reicht keine Lichterkette", sagte er am Mittwochabend auf der ersten Stadtratssitzung nach den Ausschreitungen zwischen jungen Flüchtlingen und Rechtsextremen. Er bekräftigte, dass Rechtsextreme aus der Stadt, dem Umkreis und anderen Bundesländern in Bautzen keine Bühne mehr finden dürften.
Inzwischen 90 Ermittlungsverfahren
Den Tumulten am 14. September auf dem Bautzener Kornmarkt soll ein Aufruf rechtsextremer Gruppen vorangegangen sein. Die Polizei konnte das nicht bestätigen. Polizeipräsident Conny Stiehl sprach von 90 Ermittlungsverfahren, die in unmittelbarem Zusammenhang mit den Krawallen stehen würden. «Das Operative Abwehrzentrum und unsere Kollegen haben eine gemeinsame Ermittlungsgruppe gebildet. Sie arbeiten unter Hochdruck«, sagte Stiehl vor den Stadträten. Er kündigte an, dass die Polizei auch nach Aufhebung des Kontrollbereichs in der Stadt Präsenz zeigen werde. Ein Einsatzzug werde das Polizeirevier Bautzen weiter unterstützen. Der Kontrollbereich soll voraussichtlich noch bis zum 4. Oktober eingerichtet bleiben.