Bautzen – „In die Schule gehe ich nicht. Ich komme dort mit den Leuten nicht klar“, sagt „King Abode“. In Sicherheitskreisen gilt der junge Mann, der eigentlich Mohamed Youssef T. (20) heißt, als Anführer der Krawall-Flüchtlinge in Bautzen. Der Libyer spielt lieber Fußball – und zwar mitten auf dem Kornmarkt.
Mit solchen Asylbewerbern kennt sich Peter Kilian Rausch (58) bestens aus. Er ist Heimleiter im ehemaligen Spreehotel, einer Asylunterkunft am Rande Bautzens, kümmert sich hier um rund 300 Flüchtlinge.
Dem Magazin „Stern“ sagte er zu den Ausschreitungen in Bautzen: „Da brach etwas aus, das zwei Jahre geschwelt hatte“. Die Vorfälle überraschten ihn zwar, aber nicht wegen der Schlägereien. Rausch: „Sondern wegen der Naivität, mit der ein Teil der ,Gutmenschen' für Leute eintritt, die ganz offensichtlich Probleme machen.“
Donnerstag wurden zudem neue Vorwürfe gegen „King Abode“ bekannt.
Wie das Landratsamt der „Sächsischen Zeitung“ sagte, wird gegen den Libyer auch wegen Diebstahls und Drogenhandels (Verkauf auch an Minderjährige) ermittelt. Es würden „mehrere Verfahren“ gegen ihn laufen.
Auch in München fürchtet man sich derweil schon vor den „Krawallmachern“. Grund: Ein Asyl-Protest-Camp hat Bautzner Asylbewerber zu sich eingeladen.
CSU-Innenexperte Florian Herrmann (44): „Ich erwarte von den sächsischen Behörden, dass sie sehr genau prüfen, ob diese Personen Bautzen überhaupt verlassen dürfen. Und wenn nein, dann müssen die Behörden diesen absurden Ausflug gegebenenfalls verhindern.“