Krisensitzung Kornmarkt - Alkoholverbot und Sozialarbeit gegen Eskalation

Erstveröffentlicht: 
20.09.2016

Bautzens Oberbürgermeister Alexander Ahrens will Sozialarbeiter auf dem Kornmarkt einsetzen sowie ein Alkoholverbot für den Platz verhängen. Das sind zwei von sechs Ansatzpunkten, um die Sicherheit auf der sogenannten Platte zu erhöhen. Dafür angefragt sind nach Angaben der Stadt die vier Schulsozialarbeiter des Jugendclubs Steinhaus. "Noch in dieser Woche soll geprüft werden, ob und wie das Problemfeld Kornmarkt in deren Arbeit einbezogen werden kann." Ein Gesprächsangebot des Steinhauses liege bereits vor, heißt es in einem Papier, in dem von einer "Krisensitzung" berichtet wird.

 

Geplante Maßnahmen werden Ende September diskutiert


Beide Ansinnen - Alkoholverbot und Sozialarbeit - sollen in einem Sondertagesordnungspunkt in der Stadtratssitzung am 28. September diskutiert werden. Jenseits der regulären Stadtratssitzungen soll ein Runder Tisch einberufen werden. Dazu gebe es eine Initiative des Bautzener CDU-Landtagsabgeordneten Marko Schiemann. Landkreis, Stadt und Polizei sowie Händler und Touristiker sollen miteinander ins Gespräch kommen. 

 

Polizei und Ordnungsamt gemeinsam auf Kontrollgang


Zusätzliche Kontrollen des Ordnungsamtes und der Polizei auf dem Kornmarkt sollen weitere Gewaltausbrüche unterbinden. Mit einer Kooperation solle "die beiderseitig angespannte personelle Situation der Behörden zumindest in Teilen entschärft werden". Um direkt auf die unbegleiteten jugendlichen Flüchtlinge einzuwirken, kündigte Ahrens einen Besuch in ihrer Unterkunft an. Ahrens wolle mit ihnen die Situation besprechen und den jungen Menschen Verhaltensregeln nahe bringen, um eine erneute Eskalation zu vermeiden.

 

Zuletzt wird im Papier des Oberbürgermeisterbüros darauf aufmerksam gemacht, dass es an Anlaufstellen für junge Leute mangelt. "Die vorhandenen Einrichtungen leisten zwar eine gute Arbeit, sie erreichen aber nur einen Bruchteil der Bevölkerung. Dieses Angebot soll erweitert werden." Dabei werde sich Ahrens auch auf das bei "Anne Will" geäußerte Förderangebot der Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig beziehen und von ihr Taten fordern. 

 

Erste Maßnahmen betreffen Flüchtlinge


Bereits getroffene Maßnahmen sind ein Alkoholverbot für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und eine Ausgangssperre für sie ab 19 Uhr. Vier besonders auffällige Jugendliche wurden in andere Unterkünfte gebracht.