CDU-Rebell wirft hin und ruft zum Parteiaustritt auf

Erstveröffentlicht: 
19.09.2016

Dresden - Es ist eine Kriegserklärung an seine Partei: Das bisherige Dresdner CDU-Vorstandsmitglied Maximilian Krah (39) ist aus der CDU ausgetreten. Dem nicht genug: Per Internetseite ruft er CDU-Mitglieder dazu auf, es ihm gleichzutun!

 

Eigentlich wollte sich der rechtskonservative Krah am Freitag zum CDU-Bundestagskandidaten im Dresdner Wahlkreis 159 küren lassen, Amtsinhaber Andreas Lämmel (57) verdrängen. Doch nun ist Krah, der oft gegen die „unbegrenzte Zuwanderung“ wettert, aus der CDU ausgetreten!

 

Nachdem „noch nicht einmal der bayerische Ministerpräsident es vermag, die derzeitige Politik der CDU zu verändern, wäre es absurd zu glauben, dass es mir gelingen könnte“, heißt es im Austrittsschreiben, dass MOPO24 vorliegt. „Die derzeitige Politik der CDU ist dem öffentlichen Wohl schädlich“, so Krah.

 

Gleichzeitig will Krah der CDU offenbar größtmöglichen Schaden zufügen: Er ist einer von zwei Initiatoren der Seite cdu-austritt.de. 

 

Dort gibt der Anwalt sogar Tipps, was im Kündigungsschreiben stehen muss. Die Initiatoren wettern dort gegen Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel (62) und ihre Politik der „offenen Grenzen“.

 

Mit dem Austritt sei Krah einem Parteiausschlussverfahren zuvor gekommen, so Dresdens CDU-Chef Christian Hartmann (42) mit Verweis auf die Website. 

 

"Es ist zudem ein ganz schlechter Stil, wenn Dr. Krah seinen Austritt medienwirksam vollzieht, ohne dass zuvor überhaupt ein Austrittsschreiben in der CDU-Kreisgeschäftsstelle eingegangen war", so Christian Hartmann, Vorsitzender der Dresdner Union.

 

Er sprach von schlechtem Stil. Gemunkelt wird, dass Krah bei der AfD wieder auftaucht. Gerüchteweise hat er bereits einen Wahlkreis zugesichert bekommen....