(Como) Ausharren an der Grenze

Fight Fortress Europe

Seit vielen Monaten versuchen Refugees von Italien weiter nach Deutschland, Schweden, Frankreich und in die Schweiz zu kommen. Seit am Grenzuebergang in Chiasso vermehrt Menschen zurueckgewiesen werden, obschon sie nach eigenen Aussagen Asyl in der Schweiz beantragt haben, stauen sich die Leute in Como.

 

Derzeit sind es ca. 250 Menschen, die in Como am Bahnhof und im Park campieren. Die Fluktuation ist hoch, weil viele Menschen neu ankommen, gleichzeitig viele versuchen, sich individuell durchzuschlagen. Denjenigen, denen es nicht gelingt, die Grenze zu passieren, werden zurueckgeschickt oder gleich mit Bussen in den Sueden des Landes transportiert. Die Zwangstransporte werden unter anderem von der Busfirma ¨Rampinini¨ durchgefuehrt. Gegen jene fand heute ein spontaner Protest statt. Ca. 80 Refugees und Unterstuetzer_innen demonstrierten vor dem Unternehmen gegen die Unterstuetzung durch Rampinini und blockierten kurzzeitig die Strasse.


Die Lage vor Ort ist unuebersichtlich, Geruechte kursieren und die Kommunikation ist unter anderem durch Sprachbarrieren erschwert. Klar ist aber, dass Versuche solidarischer Aktivist_innen, sich mit Refugees zu organisieren, von Wohlfahrtsorganisationen und italienischer Polizei erschwert oder gar unterbunden werden. Die Caritas faellt dabei besonders auf: Sie organisieren zentral die Verpflegung. Dezentrales, gemeinsames Kochen im Park wurde hingegen gestoppt. Gleichzeitig sollen Menschen dazu gebracht werden, sich in die Lager vom Roten Kreuz zu bewegen. Dabei muessten sie sich aber registrieren lassen und koennten keinen Antrag auf Asyl in einem anderen EU-Land stellen. Die Oeffnung des (kontrollierbaren) Lagers und damit einhergehend die Raeumung des Parks ist aktuell fuer den 19. September geplant.

 

Die Aufstandsbekaempfung wirkt jedoch auch nach rechts: Italienische und deutsche Faschisten, die zuerst noch militant gegen das Camp posierten, haben sich inzwischen von Kirche und anderen zivilgesellschaftlichen Playern zurueckpfeifen lassen. Zu wichtig ist der Tourismus im idyllischen Staedtchen.