(B) Adbusting-Protest bei CDU und SPD

Adbusting bei CDU und SPD (1)

In der Nacht von Sonntag auf Montag haben unerkannt gebliebene Adbusting-Aktivist*innen der Gruppe "Papier-und-Kleister-Konglomerat" (PKK) direkt vor den Berliner Landes-Parteizentralen der SPD und CDU Wahlplakate verbessert. "Wir kritisieren, dass nach der Wahl Polizeigewalt weiterhin selbstverständlich Bestandteil der demokratischen Herrschaft sein wird, auch mit eventuell anderen Koalitionspartner*innen in der Regierung.", sagt Franka Müller, 1. Kleistermeister*in der PKK.

 

Quatsch mit Henkel

Direkt vor der CDU-Landeszentrale am Wittenbergplatz verbesserten die Kommunikations-Chaot*innen zwei Großplakate. Der abgebildete Polizeiminister Frank Henkel prognostiziert nun hämisch: „Hehe, ohne mich wirds auch nich weniger Polizeigewalt geben.“ Franka Müller dazu: "Darauf mussten wir die linksbürgerliche Millieu einfach mal hinweisen."

 

Mut zur Herrschaftsfreiheit

Das neben der Henkel-Abbildung stehende Plakat der Grünen, das eigentlich „Mut für Freiheit“ fordert, wurde ebenfalls verbessert. Dezent ist dort nun "Mut zur Herrschaftsfreiheit" zu lesen. "Aber das würden die echten Grünen sich ja nie trauen!", meint Franka Müller dazu.

 

Chaot*innen verunglimpfen Bürgermeister Müller

Bei der SPD-Zentrale am S-Bahnhof Wedding ist das Thema ebenfalls die Unmöglichkeit einer für Unterprivilegierte besseren Politik. Die dort direkt vor dem Gebäude aufgestellte Darstellung des regierenden Bürgermeisters Müller wurde von den unbekanntenn Künstler*innen um eine Sprechblase erweitert. Diese legt der Abbildung von Müller nun die Worte „Hehe, meine Wähler*innen glauben, dass sich mit neuer Koalition was ändern wird.“ in den Mund. "Mehr als "Wer hat uns verraten?" muss man zur Sozialdemokratie nicht sagen", kommentiert Franka Müller, "Und das Lustige ist: Der alte Spruch passt immer noch bei jedem Thema..."

 

Plakat-Störer als Warnung

Auf den meisten der veränderten Plakate finden sich Warnhinweise, die denen auf Tabakprodukten nachempfunden sind. Mit schwarzer Umrandung verkünden diese: „Achtung: Wahlen führen zur Illusion von Mitbestimmung. Deshalb: Herrschaft abschaffen. Selbstbestimmt leben. Mehr Infos: www.bit.ly/keinewahl“. "Da finden sich Erklärungen dazu, was im demokratischen Herrschaftsregime nicht zur Wahl steht“, sagt Franka Müller, „Wir denken, dass es eine gute Methode ist, mit Adbustings, die notgedrungen plakativ bleiben, auf vermittelnde Texte hinzuweisen.“

 

Selbstorganisation schaffen

"Auch unter demokratischer Herrschaft wird es immer Gewalt geben, die staatlich legitimiert ist", führt Franka Müller weiter aus, "Und Wahlen schaffen Akzeptanz dafür und verschleiern die Gewalt". Auf die Frage, was das Ziel der Aktion sei, antwortet sie: "Wir wollen auf diese Tatsache hinweisen und die Menschen auffordern, sich zu emanzipieren und durch Selbstorganisation von den Zwängen jeder Form von Herrschaft freizumachen."

 

Mehr Infos:

 

http://www.bit.ly/keinewahl

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Naja, in Zeiten wo eine rechte Partei zweistellig gewählt wird, werden sich noch so einige wundern, wie Wahlen doch was ändern können, nur nicht in unserem Sinne. Jede Nicht Stimme stärkt die AFD und die Henkel CDU....und wer glaubt bei einer Wahl "seine Stimme wegzugeben" sollte mal aufhören seine politische Bildung aus Demoparolen und Hauptsätzen zusammenzusuchen. Ohne Henkel isses noch lange nicht gut, aber immerhin ohne Henkel!

Für die Linkspartei hats nicht gereicht, oder?

Weil die abschiebungen in Thüringen nur bei Sonnenschein stattfinden;)