Demo zum Antikriegstag 2016 in Ingolstadt
Schon zum 4. Mal organisierten autonome Gruppen und linke Organisationen eine Demonstration zum Antikriegstag in Ingolstadt. Dieses Jahr beteiligten sich mehr als 160 Personen und 19 Organisationen und Gruppen an der Demonstration.
Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich bereits ab 15:30 Uhr im Klenzepark am Brunnen die ersten Teilnehmer*innen der Aktion, schon seit Monaten war auf Plakaten, Aufklebern, Flyern und im Internet der Treffpunkt für die Demonstration beworben worden. Ebenfalls zu diesem Zeitpunkt fand das KultUrig-Fest im Klenzepark statt, über das die Stadt Ingolstadt schreibt: „Ein Festival, bei dem das heimische, bayerische Brauchtum im Mittelpunkt steht, bereichert durch die Traditionen der Heimatvertriebenen. Wie der Titel sagt, geht es um „Kultur“, die urig und zünftig sein darf, aber es geht weniger um Gaudi oder schon gar nicht um Volkstümelei. Die Mitwirkenden kommen aus Ingolstadt und der Region, sie musizieren, singen, tanzen oder stellen ihre Trachten vor.“
Kaum hatten die ersten Demoteilnehmer*innen den Brunnen erreicht, wurden sie von der Security nach der Genehmigung für die Demonstration und dem Veranstalter gefragt. Der Chef der eingesetzten Firma zeigte sich bezüglich der Demonstration völlig überrascht – hier hatte das Ordnungsamt der Stadt wohl versäumt, den Veranstalter des Kulturfestes zu benachrichtigen. Dieser Umstand führte dazu, dass das Kulturfest und die Demonstration zeitgleich um ca. 16:00 Uhr eröffnet wurden. Mehrere in Tracht gekleidete Böllerschützen feuerten drei Salven ab, zwischen den Salven wurde von Aktivist*innnen unter anderem die Internationale und anderes linkes Liedgut gespielt. Nach dieser etwas kuriosen Mischung eröffnete der Veranstalter die Demonstration offiziell. Aufstellung nahm die Demo an der Regimentstraße und zog unter Parolen und Musik über die Adenauerbrücke in Richtung Rathausplatz, auf dem Weg dort hin wurde ihr aus einem Auto heraus der Gruß der faschistischen Grauen Wölfe gezeigt.
Am Rathausplatz gab es einen kurzen Redebeitrag des „Stop Wars“-Kollektivs und einen längerer Beitrag des „Jugendaktionsausschusses gegen den Notstand der Republik“. Nach dem Weg durch die Straßen und Gassen der Innenstadt fand am Paradeplatz die Abschlusskundgebung statt.
Dort fand nach einem Redebeitrag der Kampagne „Fluchtursachen bekämpfen!“ und einem Abschlussstatement von „Stop Wars“ ein Kulturprogramm mit Straßentheater und Livemusik von Sawyer statt.
Wir sind zufrieden mit dem Verlauf der Aktion, besonders positiv bewerten wir die große Zahl an teilnehmenden Gruppen: Noch nie zuvor waren in Ingolstadt derart viele Transparente auf einer Demonstration zu sehen, es ist schön zu sehen, dass der Inhalt des Aufrufes „Organisiert den Widerstand“ umgesetzt wurde und eine Vernetzung und gemeinsame Aktion der verschiedensten Strömungen der Linken Bewegung stattfand.
Wir bleiben an der Thematik dran und werden weiter in der Region am
Aufbau einer Linken Antikriegs- und Friedensperspektive arbeiten.