Hallo liebe Gefährt*innen, liebe Interessierte und liebe Unentschlossene! Ein heißer Sommer geht langsam zu Ende und wieder kommt eine Gai Dao um die Ecke, um euch für die letzten warmen Tage mit Diskussionsstoff zu versorgen.
Während wir Wege suchen, die Gesellschaft zu verändern, suchen andere fleißig nach kleinen digitalen Wesen und scheinen dabei alles andere um sie herum zu vergessen. Ein kluger Schachzug, Menschen, ihre Leben und Gewohnheiten weiter durchleuchten zu können und von echten Problemen in ihrem Leben abzulenken. Wenn die Suche nach neuen Pokemon als Freiheit zelebriert wird, dann scheinen wir von echter Freiheit noch ein gutes Stück entfernt zu sein. Diesem digitalen Phänomen soll sich in dieser Ausgabe im Artikel „Pokemon Go Home“ gewidmet werden.
Und damit wir nicht im digitalen festhängen, scheint ein Blick in die
Geschichte nicht nur ein Blick zurück zu sein, sondern birgt die Chance
eigene Stärken und Fehler zu reflektieren. Auch wenn wir als
Anarchist*innen keinen Held*innenkult (wie gewisse andere politische
Strömungen) betreiben sollten, lohnt es sich manchmal doch Ideen an zu
schauen und entweder aufzugreifen oder komplett zu verwerfen. Der hier
veröffentlichte Vergleich der Thesen von Kropotkin mit Hobes Verständnis
von Politik und Gesellschaft scheint daher lohnend zu sein.
Doch nicht nur früher wurden große Thesen aufgestellt, auch heute gibt
es streitbare Meinungen zum Anarchismus zu finden, die uns herausfordern
und immer wieder vor die Frage stellen, wie wir uns anarchistische
Gesellschaften vorstellen und wie wir schon heute dafür kämpfen können.
Im zweiten Teil der „23 Thesen“ von Alpine Anarchist Productions werdet
ihr daher eine Menge zum diskutieren finden.
Abschließend ist noch fest zu halten, dass in der Türkei nach dem
Putschversuch weiter Oppositionelle verhaftet und verfolgt werden. Auch
die Redaktionsräume der Zeitung unserer Gefährt*innen, der DAF, in
Istanbul wurden von der Regierung geschlossen. Die Vermutung liegt nahe,
dass dies nicht der einzige Schlag gegen Anarchist*innen gewesen sein
dürfte. Also haltet Augen und Ohren offen und lasst die Gefährt*innen
dort nicht alleine.
Aber natürlich sind auch in vielen anderen Teilen der Erde Gefährt*innen
in Gefahr und bereits im Gefängnis. Damit auch sie nicht vergessen
sind, schreibt ihnen Briefe und zeigt ihnen das wir an sie denken. Bis
alle Knäste und Grenzen endlich eingestürzt sind!
So, dann passt auf euch und eure Leute auf und verzweifelt nicht an dieser Welt, arbeitet lieber an einer Neuen – auch wenn der Weg manchmal lang erscheint. Ihr seid nicht alleine da draußen!
Es grüßt euch herzlich und solidarisch,
das Gai Dao-Redaktionskollektiv
Download
Druckausgabe