Ein Gespenst geht um in Europa...
Seit Beginn der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise hat Kapitalismuskritik wieder Konjunktur. Immer mehr Menschen zweifeln an den Glücksversprechen der bürgerlich- kapitalistischen Gesellschaft. Alternativen zu einer Welt, in der die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen der Normalzustand ist, werden wieder ernsthaft diskutiert. Häufig werden dabei aber lediglich angebliche Auswüchse und Skandale kritisiert, der Finanzsektor verteufelt, oder gar die guten Kleinunternehmer gegen die bösen "Heuschrecken-Kapitalisten" in Stellung gebracht. Privateigentum, Lohnarbeit, Marktwirtschaft oder Geld werden meistens nicht in Frage gestellt, sondern als naturgegeben hingenommen.
Auf Karl Marx, der
genau diese Haltung kritisiert hat, berufen sich dabei viele der
aktuellen Kapitalismuskritiker. Wirklich gelesen, geschweige denn
verstanden haben seine Schriften dabei die wenigsten. Dabei bieten sie
bis heute die grundlegendste Analyse der kapitalistischen Verhältnisse
und ihrer Funktionsweise.
Wer die Gesellschaft aber verändern will, muss sie zuerst verstehen.
Aus diesem Grund bieten die Industrial Workers of the World (IWW) Bochum einen Lesekreis
zur Einführung in die marxistische Kapitalismusanalyse und -kritik an.
Auf Grundlage der nur etwa 50 Seiten langen Schrift Lohn, Preis, Profit,
soll ein Überblick über zentrale Themen der kapitalistischen
Produktionsweise, bis hin zum Finanzsektor und den Krisen gegeben
werden.
Als Gewerkschaft geht es natürlich auch darum, welchen Nutzen
wir für unsere alltägliche Arbeit aus diesen Erkenntnissen ziehen
können. Vielleicht gelingt es uns nützliche Strategien für radikale
Betriebsarbeit im 21. Jahrhundert zu entwickeln, deren Radikalität sich
nicht in Worten erschöpft.
Die Veranstaltung richtet sich an
Einsteiger ebenso, wie an Leute, die bereits Kenntnisse in der marxschen
Theorie haben und diese auffrischen möchten.
Wir treffen uns einmal im Monat im Bahnhof Langendreer (Raum 4)
Wallbaumweg 108, 44894 Bochum
Das zweite Treffen findet am 07.09.2016 um 19.30 statt
bochum@wobblies.org