UAA Gronau: Der Anfang vom Ende??

NRW muss handeln

Liebe Freundinnen und Freunde, an manchen Tagen reibt mensch sich bei der Presselektüre die Augen - heute ist beim Blick in die Rheinische Post so ein Tag: "Umweltministerin Hendricks zieht Stilllegung der Atomfabrik Gronau in Betracht" heißt es dort - ist dies überraschend der Anfang vom Ende für die Urananreicherung in Gronau? Lest unten mehr dazu. Weitere Themen: Neue Brennelementexporte von Lingen nach Doel; 4. August, 19 Uhr: Castor-Ratssitzung Ahaus; USA: Beratungsgremium will keine Jülich-Castoren; Sa/So: DFG-VK FriedensRadtour in Gronau und Ahaus.

 

Hendricks und die UAA-Stilllegung

Es tut sich was in Gronau:

Medienbericht: Bundesumweltministerin strebt Urenco-Stilllegung an

Umweltministerin Hendricks zieht Stilllegung der Atomfabrik Gronau in Betracht

Aber was bedeutet es?

 

Fakt ist, dass Hendricks einen Brief an den NRW-Umweltminister Johannes Remmel geschrieben hat und darin erstmals für die Bundesregierung die Bereitschaft signalisiert, über die Stilllegung der UAA Gronau zu sprechen. Das ist absolut neu. Dann wird es schon dünner, denn es gibt natürlich mehrere Wenns und Abers. Es ist nicht einmal sicher, ob sich die rot-grüne NRW-Landesregierung zu einer gemeinsamen Stilllegungslinie aufraffen kann, die dann Berlin übermittelt werden könnte.


Will Hendricks Rot-Grün in Düsseldorf womöglich nur vorführen oder bahnt sich hier ein echter Kurswechsel an? Das lässt sich momentan nicht wirklich sagen - wir haben heute in einer ersten Stellungnahme aber natürlich gefordert, dass die NRW-Landesregierung jetzt mit einem konkreten Stilllegungsfahrplan sofort in die Puschen kommt und als erstes die für die zweite Jahreshälfte drohende Inbetriebnahme dieses neuen Atommülllagers in Gronau abbläst, damit nicht noch mehr atomare Fakten in Gronau geschaffen werden. Mehr Details gibt es bestimmt in den nächsten Tagen.

 

Wir dürfen jedenfalls gerade jetzt in unseren Protesten nicht nachlassen, denn allein die Schlagzeile von heute wird Urenco nicht gefallen (können) und wird so nicht mehr zurückholbar sein.


Brennelementexporte Lingen - Doel

Frau Hendricks kann auch ganz anders: In Lingen hat sie gerade erst nach unseren Recherchen über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und das BfS 50 neue Brennelementtransporte von AREVA Lingen zum belgischen Schrott-Reaktorkomplex Doel bei Antwerpen bewilligt. Vier sind schon im Juni gefahren, die restlichen 46 sollen bis April 2018 fahren. Damit ist der Weiterbetrieb einiger Reaktoren (welche genau ist noch unbekannt) locker bis 2019/20 gesichert - mit Brennelementen made in Germany!

 

Und genau die findet der Geschäftsführer von AREVA Lingen ganz toll:

ANF in Lingen liefert wieder an Pannenreaktor Doel

Brennelementefabrik ANF in Lingen hat Verträge bis 2032

AREVA verteidigt mit Vehemenz "Brennelemente aus Lingen", die nach "deutschen Regeln" und unter Aufsicht von "deutschen Behörden" gefertigt werden. Das all das die Schrottreaktoren in Belgien und Frankreich keinen Deut sicherer macht, erwähnt er natürlich mit keiner Silbe. Aber die Kritik ist im Wald von Lingen offensichtlich angekommen.

 

Deshalb gehen die Proteste weiter: Mobilisiert für den 29. Oktober zur überregionalen Demo nach Lingen!!


Sonder-Castorsitzung im Ahauser Stadtrat

Nächsten Donnerstag, 4. August, findet um 19 Uhr eine öffentliche Castor-Sondersitzung im Ahauser Stadtrat statt - einziges Thema die geplanten Castor-Transporte von Jülich nach Ahaus.

 

Eingeladen u. a. Vertreter der Jülicher Betreiberfirma JEN (mittlerweile in der Obhut des Bundesfinanzministeriums) sowie des BfS und der GNS. Interessiertes Publikum ist sehr herzlich willkommen - die Diskussion wird sehr munter werden!!


USA: Beratungsgremium will keine Jülich-Castoren

Während sich das Jülicher Forschungszentrum und die Bundesregierung (und auch die NRW-Landesregierung?) wohl auf Ahaus als Ziel für die Westcastoren geeinigt haben, wächst in den USA der Widerstand. Ein offizielles Beratungsgremium lehnte den Import der Jülicher (und Hammer) Castoren diese Woche mit 13 : 5 klar ab.

 

Der Beschluss ist nicht bindend, aber zeigt deutlich, dass die Westcastoren auch in den USA nicht willkommen sind.

 

Einen herzlichen Glückwunsch für diesen Beschluss an unsere FreundInnen vor Ort, die seit Jahren dafür kämpfen!


Sa/So: DFG-VK FriedensRadtour Gronau Ahaus

Wer schon an diesem Wochenende in Gronau und/oder Ahaus demonstrieren möchte, kann dies im Rahmen der DFG-VK FriedensRadtour gerne tun: Start ist jetzt am Samstag um 12.30 Uhr in Münster, dann gibt es gegen 18 Uhr eine kleine Kundgebung an der UAA Gronau. Am Sonntag geht es nach Ahaus, wo ca. um 11.30 Uhr eine weitere Protestaktion vor dem Zwischenlager geplant ist. Danach geht es über mehrere Tage weiter nach Köln.

 

Die Rundmail ist dieses Mal recht lang, aber ihr seht, dass an allen Atomstandorten der Region richtig was los ist. Wir hoffen, ihr habt deshalb Verständnis, dass wir die Vielfalt der wichtigen Infos so rüberzubringen versuchen. Es sieht momentan ein wenig so aus, als würden die Atomkarten in NRW und im Emsland neu gemischt.

 

Wir müssen uns also auf bewegte Zeiten einstellen, mit neuen Protesten in Gronau und Lingen - und einer neuen Kampagne gegen den Castor-Wahnsinn zwischen Jülich und Ahaus. Wir bleiben dabei: Nix rein, nix raus!

 

Seid dabei und macht mit - ohne euch wird es nicht gehen - setzen wir den Atomausstieg endlich durch!

 

Atomfeindliche Grüße
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, SOFA (Sofortiger Atomausstieg)
Münster

(www.sofa-ms.de, www.urantransport.de, www.bi-ahaus.de)