Veranstaltung: Fünf Jahre nach der Revolte in Ägypten [Berlin]

Revolte in Ägypten: 5 Jahre danach

Datum: 18.07.2016 - 20:00h | Ort: Stadtteilladen Zielona Góra, Grünberger Str. 73, Berlin-F'Hain

 

Mit Volxküche (ägyptisch, vegan), Solitresen, free Kicker & Politmucke.

 

Ein Referent aus Ägypten berichtet. Mit Diashow.

 
 

Westliche Länder wie die BRD liefern Ausrüstung für die Sicherheitsbehörden an Ägypten und BKA und Geheimdienst treffen sich mit ägyptischen Staatsschutz. So gestärkt verfolgen die ägytischen Bullen immer wieder AktivistInnen, BloggerInnen, LGBTs, Ultras und JournalistInnen. Doch auch der Widerstand geht weiter.


Am 25. Januar war der fünfte Jahrestag der ägyptischen Revolution. Seit 2011 demonstrieren an diesem Tag Zehntausende für Brot, Freiheit, Soziale Gerechtigkeit und menschliche Würde. Im Vorfeld des diesjährigen Jahrestages erstickte der Präsident Abdel Fattah al-Sisi jedes kritische Erinnern und jeden Protest im Keim. Viele Gruppen und Organisationen riefen für den 25. April zu einem weiteren Aktionstag auf. Abermals überzog das Regime das Land mit einer Repressionswelle, in zwölf Tagen wurden 1.300 Personen verhaftet. Die ersten Urteile sind gefällt, über 150 Personen sollen wegen der Teilnahme an Versammlungen für zwei bis fünf Jahre ins Gefängnis.

 

Viele westliche Länder, darunter Deutschland, liefern Technik und Ausrüstung, mit der sich die ägyptische Regierung an den Revolutionären rächt. Das Bundeskriminalamt und die deutschen Geheimdienste treffen sich regelmäßig mit dem berüchtigten Staatssicherheitsdienst. ägyptische Ultra-Gruppen werden als "terroristisch" verfolgt, trotzdem startete die Bundespolizei ein Ausbildungsprojekt mit der Stadionpolizei. Jetzt verhandelt das deutsche Innenministerium ein weiteres Polizei-Abkommen, das als "Vorverlagerung" von Risiken für Deutschland nach Nordafrika bezeichnet wird. Andere Projekte zielen auf die Verhinderung unerwünschter Migration in die Europäische Union.

 

Die Zusammenarbeit fällt AktivistInnen, BloggerInnen, JournalistInnen und LGBTs in den Rücken und stärkt die ägyptische Polizei. Ihre Mittel sind Repression, Verschwindenlassen, Folter und politischer Mord. Nicht nur Menschen aus Ägypten sind betroffen. Zu den letzten und bekanntesten Opfern gehört der Italiener Giulio Regeni, der auf bestialische Weise getötet wurde.

 

Auf der Veranstaltung schildern wir die wichtigsten Ereignisse seit der Revolution in 2011, geben einen Überblick über die politischen Bewegungen und erläutern die Beihilfe zur Repression durch europäische Polizeien und Geheimdienste.