cna – 12. Mai 2016
Bekennung zum Brandangriff auf den Eingang eines Zirkels der Gefängniswärter im Ruhestand, in Santiago del Chile
Alles nach Plan. Sicher, ruhig und festen Schrittes näherten wir uns dem Ort, den wir für den Angriff gewählt hatten. Wir griffen nach Mitternacht von Mittwoch 27. April 2016 an, mit einer aus einem Kanister voller Benzin und 200 Gramm Polystyrol selbstgebastelten Brandbombe und zwei kleinen Butangasflaschen, um grösstmöglichen Schaden am Haupteingang des Zirkels der Gendarmen (d. Üb.: die Gendarmerie ist in Chile der Gefängnispolizeikorps) im Ruhestand in der via José Toribio Medina anzurichten.
Wir greifen an weil wir glauben, dass die direkte und zerstörerische Aktion gegen die Diener der Macht immer dringend und notwendig ist. Die Bedingungen sind immer reif, auch wenn sie ungünstig sind. Wir ignorieren ein Abwarten und Masshalten im Moment des Handelns, sowas gehört nicht zum kämpferischen Arsenal.
Die Arbeit dieser Institution ist nicht naiv, es sind keine simplen Ausgebeuteten, die sich anderen gegenüber bestätigen wollen. Es handelt sich um einen miesen Bau von Machthungrigen, Liebhabern eines Ranges und einer Uniform, die ihnen Straflosigkeit verleiht. Sie stellen den niedrigsten und verabscheuungswürdigsten Teil der sozialen Ordnung dar, sind der servile Wärter, Henker und erklärter Feind der Freiheit, der die Kette, von der er ein Teil ist, nicht versteht aber bereit ist, Menschenleben einzusperren und sich deswegen übergeordnet und würdiger fühlt. Der Kerkermeister liebt seine Arbeit, identifiziert sich damit. Folglich verdient er unsere gewalttätige Verachtung. Immer Feinde, in welcher Lage sie auch seien.
Sie werden in ihren Knästen, Büros oder Einrichtungen zum Ruhestand keine Ruhe finden... wir vergessen nicht... wir vergessen nie.
Vom intensiven und konspirativen Feuer aus grüssen wir alle, die obwohl gefangen nicht locker lassen; Nataly, Tato, Monica, Francisco, Juan und viele andere Gefangene der Macht.
Weit vom Personenkult entfernt, nehmen wir die Erfolgserfahrung des Kampfes im Knast der Genossen Juan, Marcelo und Freddy auf. Die anarchistischen Aktionen, so oft als sektiererisch diffamiert und misshandelt, sind schlussendlich die einzigen, die sich über jedes ideologische Lager hinaus zu nähren wissen und die, die sich jedes mal auch der Gefahr des Strassenkampfes mutig stellen.
Unsere Geste erleuchtet gerührt das Lächeln von Mauricio Morales, ein Genosse, der ein tiefes Zeichen in uns allen hinterlassen hat. Er ist hier, Komplize, eingeschrieben in unserem Blut.
Mauri: Sie laufen in ihren Uniformen rum, aber sie werden nicht straflos bleiben.
Einmal Kerkermeister, immer Kerkermeister.
Denn es gibt eine ganze Welt, die es zu zerstören gilt, vermehrt die autonome Aktion, jetzt!
Fracción Autónoma “Sole y Baleno”
Quelle: via mail erhalten
it. Üb. crocenera
Üb. mc, Knast Salez, CH http://www.croceneranarchica.org/
https://linksunten.indymedia.org/de/node/179589