Die EM-Edition der Kinderschokolade von Ferrero sorgt für Wirbel. Auf den Verpackungen sind Kinderfotos von aktuellen und ehemaligen deutschen Nationalspielern zu sehen. So lächeln den Supermarktkunden unter anderem Thomas Müller, Jérôme Boateng und İlkay Gündoğan an. Wer allerdings nicht weiß, dass es sich bei den Kindern um Fußballprofis handelt, könnte meinen, Ferrero werbe jetzt auch mit Bildern von Kindern mit Migrationshintergrund. Das scheint einigen zu weit zu gehen.
"Gibt es die echt so zu kaufen?"
Ein baden-württembergischer Ableger von Pegida hat sich über die Kinderbilder, die so gar nicht seinem Bild vom kleinen deutschen Jungen entsprechen, empört. Auf der Facebook-Seite "Pegida BW - Bodensee" wurde letzte Woche ein Foto von Kinderschokoladen-Packungen mit Bildern von Boateng und Gündoğan gepostet, mit dem Kommentar: "Vor Nichts wird Halt gemacht ... Gibts die echt so zu kaufen? oder ist das ein Scherz?" Darunter posteten mehrere Pegida-Fans Hasskommentare und Boykott-Aufrufe. Das wiederum brachte ihnen selbst einen Shitstorm im Netz ein. Die Facebook-Seite von "Pegida BW Bodensee" ist inzwischen nicht mehr für die Öffentlichkeit erreichbar.
DFB-Präsident: "Geschmacklos"
Auch der italienische Süßwarenhersteller Ferrero reagierte entsetzt:
"Wir von Ferrero möchten uns an dieser Stelle ausdrücklich von jeglicher
Form von Fremdenfeindlichkeit oder Diskriminierung distanzieren. Wir
akzeptieren und tolerieren diese auch nicht in unseren
Facebook-Communities", heißt es in einem Post.
DFB-Präsident
Reinhard Grindel erreichte die Aufregung im Trainingslager in der
Schweiz. Er konterte: "Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist eines
der besten Beispiele für gelungene Integration. Bei uns kommt es auf
Leistung an und nicht auf die Herkunft eines Spielers oder an welche
Religion er glaubt. Mehr sollte man zu den geschmacklosen Anmerkungen
nicht sagen."