Von gierigen Bankern und zockenden Börsianern – Warum Spekulation nicht die Ursache der Krise ist

Irrwege der Kapitalismuskritik

mit Norbert Trenkle - Donnerstag, den 30. Juni 2016 um 19:30 Uhr - Philosophisches Seminar, Schulgasse 6, Kantsaal, Heidelberg-Altstadt


Der Volkszorn von rechts bis links macht die „Finanzoligarchie“ für die globale kapitalistische Krise verantwortlich. Diese Vorstellung ist nicht nur ideologisch regressiv, weil sie impliziert, die Lösung aller Probleme bestünde in der Beseitigung einer kleinen Zahl an Vermögenden und ihrer Handlanger, die „das Volk“ nach Strich und Faden betrögen; zugleich ist sie auch der Sache nach grundverkehrt. Denn die jahrzehntelange Aufblähung des Finanzüberbaus stellt keinesfalls die Ursache der ökonomischen Verwerfungen dar, sondern ist Ausdruck einer fundamentalen Strukturkrise, welche die kapitalistische Produktions- und Lebensweise ganz grundsätzlich in Frage stellt. Das erreichte Produktivitätsniveau ist mit dem bornierten Zweck der Kapitalverwertung nicht mehr kompatibel, weil es immer mehr Arbeitskraft überflüssig macht und damit massenhaft Menschen ins Elend stürzt. Gleichzeitig stößt der Mechanismus des Krisenaufschubs durch Akkumulation von „fiktivem Kapital“ an den Finanzmärkten an seine Grenzen.

Norbert Trenkle ist freier Autor und Mitherausgeber der gesellschaftheoretischen Zeitschrift „Krisis – Beiträge zur Kritik der Warengesellschaft“. Zusammen mit Ernst Lohoff hat er das Buch „Die große Entwertung“. Warum Spekulation und Staatsverschuldung nicht die Ursache der Krise sind (Unrast Verlag 2012) geschrieben. Weitere Texte zur Krisentheorie sowie zu anderen Themen finden sich auf:
http://www.krisis.org

 

Der Vortrag ist Teil der Reihe:

Irrwege der Kapitalismuskritik


- Beginn immer 19:30 Uhr -

1. Die Neoklassik als Dogma der VWL
mit Anna Reisch
Di., 03. Mai, Voßstr. 2, Raum 212
https://www.facebook.com/ events/1083275325063870/

2. Die Ideologie von raffendem und schaffendem Kapital
mit Merlin Wolf
Do., 12. Mai, Schulgasse 6, Kantsaal
https://www.facebook.com/ events/1116438988429605/

3. Faule Griechen, fleißige Deutsche
– deutsche Krisenlösungen für Europa
mit Tomasz Konicz
Do., 19. Mai, Schulgasse 6, Kantsaal
https://www.facebook.com/ events/1725641681039473/

4. Arbeitsfetisch und Leistungswahn
– zur Kritik der Arbeit
mit Thomas Ebermann
Do., 02. Juni, Schulgasse 6, Kantsaal
https://www.facebook.com/ events/929410190489900/

5. Der Traum vom guten Geld
mit Ernst Lohoff
Do., 09. Juni, Schulgasse 6, Kantsaal
https://www.facebook.com/ events/1734896836728471/

6. Über Proudhonschen Antisemitismus
und deutschen Nationalsozialismus
mit Frédéric Krier
Do., 16. Juni, Schulgasse 6, Kantsaal
https://www.facebook.com/events/981956701873582/

7. Wir kaufen uns eine bessere Welt – über Konsumkritik
mit Nadja Rakowitz
Do., 23. Juni, Schulgasse 6, Kantsaal
https://www.facebook.com/events/1742986799272326/

8. Von gierigen Bankern und zockenden Börsianern
- Warum Spekulation nicht die Ursache der Krise ist
mit Norbert Trenkle
Do., 30. Juni, Schulgasse 6, Kantsaal
https://www.facebook.com/events/1719892778260374/

9. Der Staat des Kapitals? Die Unableitbarkeit des Staates als Quelle falscher Vorstellungen
mit Jörg Finkenberger
Do., 07. Juli, Schulgasse 6, Kantsaal
https://www.facebook.com/events/1078645292177424/

10. Postwachstum: die Grenzen der Schrumpfung
mit Johannes Hauer
Do., 14. Juli, Schulgasse 6, Kantsaal
https://www.facebook.com/events/265991050409454/

Die Veranstaltungen werden ermöglicht in Kooperation von AKUT [+c], der Fachschaft Philosophie der Uni Heidelberg, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, der Rosa Luxemburg Stiftung Baden-Württemberg, dem Studierendenparlament der PH Heidelberg und dem Studierendenrat der Uni Heidelberg.

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

Weitere Informationen unter:
https://akutplusc.wordpress.com/projekte/irrwege-der-kapitalismuskritik-vortragsreihe/