Liebe Gefährt*innen, liebe Interessierte, ihr haltet hier die 65. Ausgabe der Gai Dào in euren Händen (oder habt sie auf das Medium eurer Wahl geladen). Und wieder erwarten euch spannende Themen rund um unser Lieblingsthema – die Anarchie.
Anlässlich des 1.Mai, der auch einen festen Platz in der anarchistischen Geschichte belegt, scheiden sich wieder einmal die Geister bezüglich des Israel-Palästina-Konflikts. In Berlin offenbaren sich durch den Eintritt der Gruppen BDS (Boycott, Divestment and Sanctions) und F.O.R. Palestine innerhalb des „Revolutionären-1.Mai-Bündnisses“ unüberwindbare Konflikte.
In der aktuellen Gai Dào findet ihr diesmal zwei verschiedene
Stellungnahmen hinsichtlich der BDS-Kampagne und ähnlichen
Gruppierungen, die mögliche anarchistische Perspektiven auf das Thema
aufzeigen. Ist Israel-Kritik per se antisemitisch oder kann sie
gerechtfertigt sein? Wie kann eine Positionierung zu Israel-kritischen
und pro-palästinensischen Kampagnen und Bewegungen aussehen? Und wie
können wir als Anarchist*innen vielleicht eine Position abseits der zwei
unvereinbaren Lager finden?
Ein weiteres Thema in dieser Ausgabe sind die politischen und sozialen Prozesse in kurdischen Gebieten. Rojava erfährt gerade weltweite Aufmerksamkeit und auch viele Anarchist*innen verfolgen interessiert das dortige Geschehen. In immer mehr kurdischen Gegenden werden Stimmen laut, die sich für eine herrschaftsfreie und solidarische Gesellschaft einsetzen. Der Artikel von Zaher Baher beschäftigt sich mit den Entwicklungen im irakischen Teil Kurdistans und erörtert Wege hin zu einer möglichen anarchistischen Gesellschaft.
In Frankreich gehen seit einigen Wochen immer wieder Hundertausende auf die Straßen, um gegen die neue Arbeitsmarktreform der angeblich „sozialistischen“ Regierung unter François Hollande zu demonstrieren. Doch der Widerstand richtet sich nicht allein gegen diese Reform, auch andere Themen geraten immer weiter in den Vordergrund, wie der anhaltende Notstand, die Ereignisse in Calais oder Frankreichs Energiepolitik. Ein Text des Internationalen Referats der Fédération Anarchiste beleuchtet näher, wie sich daraus eine soziale Bewegung entwickelt hat und analysiert, wie gewerkschaftlich organisierte Anarchist*innen sich in diese Kämpfe einbringen könnten.
Abschließend sei noch ein Mal auf die anarchistischen Tage in Jena (20. – 21. Mai) hingewiesen, über die wir in der letzten Ausgabe berichtet haben. Sie sind jetzt auch online zu erreichen unter: antje.noblogs.org. Also schaut mal ins Programm, es lohnt sich.
Viel Spaß und Diskussion wünscht,
die Gai Dào-Redaktion
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