Autonome rufen zu Randale auf Myfest-Gelände auf

Erstveröffentlicht: 
30.04.2016

Nach dem Verbot der Demoroute durch das Myfest kündigen Autonome militante Aktionen bereits in der Walpurgisnacht an. Schon in der Nacht zu Sonnabend hatte es in der Rigaer Straße gebrannt.

 

Die Wut in der autonomen Szene darüber, dass das Verwaltungsgericht die Route der "revolutionären 1.-Mai-Demonstration" durch das Myfest untersagt hat, ist groß. Auf dem linken Internetportal "Indymedia" wurde jetzt ein Aufruf "zu dezentralen Aktionen im Vorfeld der Demonstration rund um und im Myfest" veröffentlicht. Bereits in dieser Nacht solle es Aktionen geben, um Unruhe zu stiften und die Polizei an ihre Belastungsgrenze zu bringen, sodass für diese die Situation nicht mehr zu beherrschen sei.

 

"Lasst uns die Nacht zum Tag machen und Berlin bereits in der Walpurgisnacht mit dem Licht lodernder Flammen zum Erstrahlen bringen", heißt es in dem Aufruf. Von besonderem Interesse sei dabei das Areal in Kreuzberg, auf dem das Myfest stattfinden wird. Unverhohlen spekulierten Kommentatoren des Aufrufs auch über eine mögliche Sprengstoffattacke. "Nicht die Detonation richtet den großen Schaden an, sondern die Angst. Und dafür muss ein Sprengsatz nicht mal detonieren", hieß es. Diese Kommentare waren am Nachmittag gelöscht worden.

 

Bereits in der Nacht zu Sonnabend hatte es in der Rigaer Straße / Ecke Liebigstraße gebrannt. Um 3.45 Uhr wurde die Feuerwehr in die Straße gerufen, die als Hochburg der linksautonomen Szene gilt, in der es in der Vergangenheit zu zahlreichen linken Gewalttaten kam und zu mehreren groß angelegten Polizeieinsätzen.

 

In diesem Fall aber sprach die Feuerwehr nur von einem "Lagerfeuer", bei dem "allerhand Gerümpel" gebrannt habe, darunter offenbar eine Matratze. Das Feuer war demzufolge recht schnell gelöscht, diejenigen, die es angezündet hatten, zogen sich beim Eintreffen der Polizei "in eine Lokalität zurück", wie eine Polizeisprecherin sagte. Als sie diese Lokalität wieder verließen, habe die Polizei deren Personalien überprüft.

 

Eine erste linke 1.-Mai-Demo wird es auch am Samstagabend in Wedding geben. Die Polizei wird am Sonntag mit rund 6500 Polizisten im Einsatz sein.

 

In den vergangenen Jahren war der 1. Mai in Kreuzberg weitgehend friedlich geblieben.