Evangelische Kirche in Sachsen will homosexuelle Paare nicht trauen

Erstveröffentlicht: 
10.04.2016

Eine Trauung homosexueller Paare, wie sie die evangelische Kirche Berlin-Brandenburg am Wochenende beschlossen hat, ist in der sächsischen Landeskirche kein Thema. Pfarrer dürften den Paaren dennoch ihren Segen erteilen.

 

Dresden. Eine Trauung homosexueller Paare, wie sie die evangelische Kirche Berlin-Brandenburg am Wochenende beschlossen hat, ist in der sächsischen Landeskirche kein Thema. «Es gibt derzeit keine Initiative, die das vorantreiben würde», sagte Kirchen-Sprecher Matthias Oelke am Sonntag. Bevor kirchenleitende Gremien einen solchen Beschluss fassten, müsse es auch eine Akzeptanz an der Basis geben. Ein Pfarrer habe gleichwohl auch in Sachsen die Möglichkeit, im Rahmen seiner «seelsorgerischen Verantwortung» einem homosexuellen Paar seinen Segen zu geben.

 

In Sachsen hatte vor einigen Jahren ein Streit um homosexuelle Pfarrer hohe Wellen geschlagen. Nach sehr kontrovers geführten Debatten wurde das Pfarrdienstrecht so geändert, dass ein Pfarrer unter bestimmten Bedigungen auch mit einem gleichgeschlechtlichen Partner im Pfarrhaus leben darf.

 

Die Synode der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) hat beschlossen, dass homosexuelle Paare sich genauso trauen lassen können wie Mann und Frau. Die EKBO ist nach Hessen-Nassau und dem Rheinland die dritte evangelische Landeskirche in Deutschland, die sich für diese Gleichstellung entschieden hat. Das Gebiet der EKBO umfasst auch einen kleinen Teil Sachsens.