Ein Protest gegen die Flüchtlingspolitik hat den Verkehr auf der A5 beim Grenzübergang Weil am Rhein erheblich behindert. An der Sitzblockade beteiligten sich am Samstag etwa 100 Menschen.
Etwa 100 zum großen Teil vermummte Aktivisten aus der linksautonomen
Szene haben aus Protest gegen die Flüchtlingspolitik in Deutschland und
der Schweiz die Autobahn A5 beim Grenzübergang Weil am Rhein für die
Dauer von zwei Stunden blockiert. Die Polizei nahm am Samstag 46
Personen fest. Es kam zu erheblichen Behinderungen, der Verkehr bei der
Einreise nach Deutschland staute sich kilometerlang.
Auf den Plakaten, die von der Autobahnbrücke hingen, standen Parolen wie
"Open all Borders" (Öffnet alle Grenzen) oder "Für ein freies Europa".
Handzettel an die im Stau stehenden Autofahrer wurden verteilt. Die
Protestierenden waren gegen 13.30 Uhr aus einem angrenzenden Waldstück
gekommen und hatten sich zwischen den Zollanlagen und der
Autobahnausfahrt auf der Fahrbahn niedergelassen, teilte die Polizei
mit. Zwei junge Frauen seilten sich von der Brücke ab, sie wurden von
der Feuerwehr herunter geholt. Die Demonstranten weigerten sich, die
Fahrbahn zu räumen und mussten von der Polizei weggetragen werden.
46 Personen wurden vorläufig festgenommen, sie erwartet eine Anzeige
wegen Nötigung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Unter
den Festgenommen waren auch einige Schweizer. "Man kann davon ausgehen,
dass es eine abgesprochene Aktion von deutschen und schweizerischen
Linken war", sagte der Weiler Polizeisprecher Dietmar Ernst. Die
Schweizer wurden nach Feststellung ihrer Personalien über die Grenze
zurückgebracht; sie mussten eine Kaution in Höhe von 250 Euro
hinterlegen.
Nach zwei Stunden war die Fahrbahn wieder frei. In Richtung Schweiz war,
so Ernst, die Verkehrsbehinderung "überschaubar", da dort die Autobahn
nur zeitweise gesprerrt werden musste. Dagegen kam es bei der Einreise
nach Deutschland zu kilometerlangen Staus. Vor allem Urlauber auf der
Rückreise waren betroffen. Derweil sprachen die Linken auf dem sozialen
Netzwerk Twitter von einer "großartigen #NoBorderAction".
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