Weil am Rhein: Linke Aktivisten blockieren die A 5 – 46 Festnahmen

Erstveröffentlicht: 
03.04.2016

Ein Protest gegen die Flüchtlingspolitik hat den Verkehr auf der A5 beim Grenzübergang Weil am Rhein erheblich behindert. An der Sitzblockade beteiligten sich am Samstag etwa 100 Menschen.

 

Etwa 100 zum großen Teil vermummte Aktivisten aus der linksautonomen Szene haben aus Protest gegen die Flüchtlingspolitik in Deutschland und der Schweiz die Autobahn A5 beim Grenzübergang Weil am Rhein für die Dauer von zwei Stunden blockiert. Die Polizei nahm am Samstag 46 Personen fest. Es kam zu erheblichen Behinderungen, der Verkehr bei der Einreise nach Deutschland staute sich kilometerlang.

Auf den Plakaten, die von der Autobahnbrücke hingen, standen Parolen wie "Open all Borders" (Öffnet alle Grenzen) oder "Für ein freies Europa". Handzettel an die im Stau stehenden Autofahrer wurden verteilt. Die Protestierenden waren gegen 13.30 Uhr aus einem angrenzenden Waldstück gekommen und hatten sich zwischen den Zollanlagen und der Autobahnausfahrt auf der Fahrbahn niedergelassen, teilte die Polizei mit. Zwei junge Frauen seilten sich von der Brücke ab, sie wurden von der Feuerwehr herunter geholt. Die Demonstranten weigerten sich, die Fahrbahn zu räumen und mussten von der Polizei weggetragen werden.

Einige Schweizer waren unter den Festgenommen


46 Personen wurden vorläufig festgenommen, sie erwartet eine Anzeige wegen Nötigung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Unter den Festgenommen waren auch einige Schweizer. "Man kann davon ausgehen, dass es eine abgesprochene Aktion von deutschen und schweizerischen Linken war", sagte der Weiler Polizeisprecher Dietmar Ernst. Die Schweizer wurden nach Feststellung ihrer Personalien über die Grenze zurückgebracht; sie mussten eine Kaution in Höhe von 250 Euro hinterlegen.

Nach zwei Stunden war die Fahrbahn wieder frei. In Richtung Schweiz war, so Ernst, die Verkehrsbehinderung "überschaubar", da dort die Autobahn nur zeitweise gesprerrt werden musste. Dagegen kam es bei der Einreise nach Deutschland zu kilometerlangen Staus. Vor allem Urlauber auf der Rückreise waren betroffen. Derweil sprachen die Linken auf dem sozialen Netzwerk Twitter von einer "großartigen #NoBorderAction".

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