Am Rande einer Demo gegen die Arbeitsrechtsreform verletzt ein Polizist einen Gymnasiasten. Dutzende Jugendliche greifen daraufhin zwei Kommissariate an.
PARIS afp | Dutzende Jugendliche haben am Freitag zwei Pariser Polizeireviere attackiert, um den tätlichen Angriff eines Beamten auf einen Gymnasiasten zu rächen. Die teils vermummten Jugendlichen bewarfen die Polizeiwachen mit Steinen und schlugen mit Stangen auf die gepanzerten Scheiben ein, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten.
Die Angreifer rissen auch Absperrungen ein und beschmierten die Fassaden der Gebäude mit polizeifeindlichen Sprüchen. Die Polizisten verschanzten sich im Inneren der Kommissariate, bis die Jugendlichen wieder abzogen.
Zuvor hatte die Attacke eines Polizisten gegen einen Gymnasiasten am Rande einer Demonstration gegen die geplante Reform des Arbeitsrechts für Wut und Empörung gesorgt. Videoaufnahmen zeigen, wie drei Beamte am Donnerstag einen auf dem Boden liegenden Jugendlichen hochzerren – und ein Polizist dem wehrlosen 15-Jährigen plötzlich mit voller Wucht einen Faustschlag versetzt, der den Schüler wieder auf den Boden wirft.
Am Rande der Demonstrationen hatte es am Donnerstag teils schwere Ausschreitungen gegeben. Der 15-Jährige sagte am Freitag in mehreren Medien, er und Freunde hätten Eier geworfen. Daraufhin seien Polizisten auf ihn zugestürmt und hätten ihn umgerissen. „Danach hat er mir gesagt ‚steh auf, steh auf‘ und hat mir dann einen Faustschlag versetzt.“ Die Polizei ermittelt inzwischen gegen den Beamten. Innenminister Bernard Cazeneuve verurteilte am Freitag Gewalt von allen Seiten.