Die Stuttgarter Polizei mal wieder im Fahndungswahn: Auf der Jagd nach SprayerInnen und PlakatiererInnen Stadtteil abgeriegelt, Gewahrsam und Hausdurchsuchung wegen angeblichem Plakatierens
Am 17.03.2009 gegen Mitternacht spielten sich im Stadtteil
Stuttgart-Heslach regelrechte Jagdszenen ab: Laut
AugenzeugInnenberichten postierten sich plötzlich Polizeifahrzeuge an
zahlreichen Kreuzungen oder rasten hektisch durch Tempo 30-Zonen.
Patrouillierende mobile Greiftrupps in zivil belästigten und bedrohten
wahllos vor allem jüngere PassantInnen. Wer nicht brav Rede und Antwort
stand, wo er oder sie herkam und hin wollte wurde angeschnauzt oder
eine Nacht auf der Wache in Aussicht gestellt.
Mindestens
drei Jugendliche mussten tatsächlich mit auf die Polizeiwache und bei
einer Person wurde sogar eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Die banale
Begründung: Der Jugendliche habe Plakate verklebt!
Die
Stuttgarter Polizei schießt offenbar wieder mit Kanonen auf Spatzen.
Kaum tauchen im Stadtbild mal einige politische Graffiti oder Plakate
auf, wie jetzt während der Mobilisierung gegen den NATO-Gipfel in
Strasbourg und Kehl, schon wird ein ganzes Viertel abgeriegelt und mit
absurdem Aufwand nach den UrheberInnen gefahndet.
Bleibt abzuwarten ob die Hausdurchsuchung einer juristischen Prüfung standhalten wird.
Eines ist hingegen jetzt schon klar: Die Rückendeckung der Roten Hilfe Ortsgruppe Stuttgart hat der Betroffene in jedem Fall!