Klimaaktivist_innen der Anti-Kohle-Kampagne "Ende Gelände!" haben am heutigen 4. März 2016 in und vor der MVV-Hauptversammlung im Mannheimer Rosengarten für einen sofortigen Ausstieg der Stadt Mannheim aus der Kohleverstromung demonstriert.
Trotz
massiver Sicherheitsmaßnahmen am Eingang des Rosengartens, gelang es
fünf Aktivist_innen die Begrüßungsrede des Aufsichtsratsvorsitzenden und
Mannheimer Oberbürgermeisters Dr. Peter Kurz zu Beginn der
Hauptversammlung zu stören. Sie entrollten ein Banner mit der Aufschrift
"Kohleverstromung bleibt Investitionsrisiko - Ende Gelände!", warfen
mit buntem Konfetti und skandierten Parolen, die auf die Gesundheits-
und Umweltgefahren der Kohleverstromung aufmerksam machten, bevor sie
von dem Security-Service des Rosengartens aus dem Saal gedrängt wurden.
Bereits gestern hatten Aktivist_innen an den neuen Block 9 des
Großkraftwerkes Mannheim den von weitem sichtbaren Schriftzug "Kohle
stoppen! Klima schützen!" projeziert. Zahlreiche Anwohner_innen aus
Neckarau bekundeten daraufhin ihre Solidarität.
An
der vor dem Rosengarten angemeldeten Kundgebung beteiligten sich unter
anderem Aktivist_innen der Interventionistischen Linken, Robin Wood, 100
Pro Energie sowie der Grünen Jugend. Aufsehen erregte ein
Klima-Aktivist, der eine Schubkarre voller Kohle vor den MVV-Kubus am
Haupteingang kippte. Aktivist_innen von Robin Wood entrollten ein ca. 10
Meter breites Banner mit der Aufschrift "Ende Gelände: Keine
Kohleverstromung! Klimagerechtigkeit jetzt!"
„Die
MVV Energie AG ist mehrheitlich in der Hand der Stadt Mannheim und hält
ein Drittel der Anteile am Großkraftwerk Mannheim, einem der großen
Verschmutzer der BRD", erklärte Dr. Karl F., Mannheimer Arzt und
Anmelder der Kundgebung. "Wer als Konzern nach wie vor nicht umsteuert
und weiter auf eine Technologie setzt, die schon heute ins Museum gehört
und unsere Gesundheit maßgeblich gefährdet, handelt grob fahrlässig!"
Der
Kampf gegen die Kohleverstromung sei aber auch Teil eines globalen
Kampfes, erläuterte Klimaaktivistin Judith K. von der
Interventionistischen Linken in ihrem Redebeitrag. Rund um die Welt
kämpften Menschen gegen den fossilen Kapitalismus. Doch während der
globale Norden die Klimakrise weiter anheize, zerstöre der Klimawandel
im globalen Süden die Lebensgrundlagen von vielen Millionen Menschen.
Mit
dem heutigen Aktionsstag möchte die Gruppe auch auf die nächste
bundesweite Aktion aufmerksam machen, die an Pfingsten stattfinden soll.
Für den 13. bis 16. Mai mobilisieren Klimaaktivist_innen bundesweit zum
Braunkohlerevier in der Lausitz, um dort mit kreativen Aktionen und
massenhaftem zivilen Ungehorsam für eine sofortige und solidarische
Energiewende zu streiten.
regionale Presse
Aktionsvideo und Robin Wood