Von 24.-30.03 2016 finden in Wien die Aktionstage "FrAction on wheels" zu den Themen Raumnahme in der Stadt, wie in der Gesellschaft, Besetzungen, Spekulation, Antirassismus... statt.
FrAction on wheels
In diesen Tagen möchten wir die 10jährige schwer umkämpfte Existenz von Wagenleben in Wien feiern, aber nicht nur! Autonome Räume in der Stadt und der Gesellschaft zu erkämpfen ist immer eine aufregende und anstrengende Geschichte von großer Bedeutung. Aus diesem Grund möchten wir uns treffen, um Erfahrungen und Praxen zu teilen und gemeinsam neues zu schaffen. Die letzte Märzwoche wurde gewählt, weil die Wagentruppe Treibstoff nach jahrelanger Platzsuche, nach einem kurzfristigen, prekären Vertrag auf einem unzumutbaren Grundstück der Stadt, wiedermal vertrieben wird.
Die Repression gegen Leute, die autonome Räume schaffen und erhalten ist und bleibt massiv. In dem Kapitalzentrum Wien ist es, trotz einer langen Reihe an Bestrebungen, in den letzten 10 Jahren lediglich zu einer Legalisierung von einem Wagenplatz gekommen. Die Durchsetzung nach nicht profitorientierten Räumen in der Stadt, nach Vorstellungen der Selbstorganisation und Autonomie, ist ein harter Kampf, der von vielen unterschiedlichen Gruppierungen, losen Zusammenhängen, Künstler_innen und anderen Aktionist_innen getragen wird.
Da eine Reformierung der herrschende Zustände kein Ziel darstellt, ist es unmöglich an das Establishment Forderungen und Bitten zu stellen. In strukturell rassistischen und sexistischen gesellschaftlichen Verhältnissen, ist es notwendig solidarisch gegenüber den Verlier_innen dieser Zustände zu sein, Brüche und neue Entwürfe herzustellen, in denen es sich lohnt zu leben.
Die Nutzung des öffentlichen Raums durch linksradikale politische Individuen, Gruppen, Künstler_innen und anderen Personen, ebenso wie antirassistische, queerfeministische Raumnahmen, ist eine Notwendigkeit zur Bekämpfung einer durch und durch weiß-männlichen,
kapitalistischen Stadtstruktur.Durch gezielte Aktionen mit Fokus auf praktische Workshops, aber auch theoretischen Input, möchten wir uns gegenseitig in unseren Kämpfen bestärken und alle einladen, die Selbstbestimmung leben und sich mit uns gemeinsam der Wirtschaftlichkeit dieser und anderer Städte entgegenstellen wollen .
Meine Stadt. Deine Stadt. Nicht ihre Stadt.
Die Aktionswoche soll der langfristigen Vernetzung unterschiedlicher Projekte und Initiativen dienen, Zeit zum besseren Kennenlernen bieten und zum Austausch von Strategien, Problemen und Realisierung von Projekten anregen. Gentrifizierung, Repression und politischer Unwille uns unser Leben so führen zu wollen wie wir es wollen, sind weltweit Fesseln, die selbstbestimmtes Leben einschränken.
Der Schwerpunkt dieser Woche soll auf Aktionen im öffentlichen Raum liegen, wobei das Interesse autonome Räume zu schaffen und diese auch langfristig zu halten erstrebenswert ist.Dies ist eine Einladung einerseits vorbeizukommen um Spass zu haben, aber vor allem um diese Woche zu gestalten (praktische Workshops, Infos, Aktionen). Wir hoffen auf internationalen Besuch, um diese Tage möglichst vielfältig zu machen.
Gebraucht werden mit
heutigem Planungsstand z.B. noch mobile Infrastruktur wie Küche,
Sauna, Kino,... oder Versorgung vor Ort (Essen usw.)
Für mobile Besucher_innen gibt`s Stellplätze auf den Wagenplätzen Treibstoff und AKW Lobau, sonstigen Bedarf an Schlafplätzen werden wir versuchen zur Gänze in verschiedenen Häusern und Wohnungen der Stadt zur Verfügung zu stellen. Bitte diesbezüglich konkrete Anfragen mit Anzahl der Menschen an uns sende -->pennplatz@riseup.net (pgp-key am server). Zur Verfügung stehende Schlafplätze in Wien bitte auch per mail an uns senden. Während den Workshops wird es Kinderbetreuung geben, auch hier könnt ihr uns gerne unterstützen.
Pack deinen
Bolzenschneider, dein schickstes Glitzerkostüm und dein Fahrrad ein
und los gehts!
Mehr Infos und Programm
auf: www.fractiononwheels.noblogs.org
Kontakt: rostpost@riseup.net
Programm
Zur Eröffnung der Aktionstage „frAction on wheels“ laden wir euch am 24.März 2016 ab 16:00 am Wagenplatz Treibstoff (Litfaßstraße) zur „Welcome-party“ ein. Mit Essen, Getränken und dem fertigen Programm starten wir gemütlich in diese ungemütliche Woche. Am Platz findet ihr ein Infozelt in dem ihr euch für Workshops und Aktivitäten wie die Schnitzeljagd in den nächsten Tagen eintragen könnt. Weiters findet ihr das Programm, einen Stadtplan, die Pinkfahrer_innenkassa, Essenspläne und und und. An der Feuertonne mit Bier und Frucade lernen wir uns kennen und erzählen uns was wir die nächsten Tage so anstellen wollen.
Der erste vollständige
Tag der Aktionstage „frAction on wheels“ findet an verschiedenen
Orten in der Stadt statt und bietet eine Vielzahl an
unterschiedlichen Workshops, Inputs und Diskussionen. Im EKH gibt’s
Kinderbetreuung und den Großteil des Programms wie lockpicken,
schweißen, Diskussionen, Vorträgen, Blockade und Selbstverteidigung. Im
Cafe Gagarin findet ihr Essen und eine Veranstaltung zu
selbstverwalteten Räumen, im Metalab werden Transmitter gebaut und
im w23 gibt’s eine flit* Cryptoparty.
Meldet euch an für die teilnehmendenbegrenzten Workshops und ganz wichtig – teilt euer Wissen auch mit! Alles was ihr braucht finden wir, es wär schön wenn sich spontan neue Workshops und Inputs finden! Zum Ausklang gibt’s dann Musik, Getränke und Essen im B@isl und dann gibt’s noch eine Mitternachtseinlage.
Der Samstag der
Aktionstage „frAction on wheels“ hat zwei Hauptporgrammpunkte:
einerseits startet um 13:00 die Schnitzeljagd, andererseits feiern
wir gemeinsam mit der Geflüchtetenunterkunft in Erdberg ein
nachbarschaftliches Straßenfest!
Die Schnitzeljagd führt euch an unterschiedliche Orte die eine Geschichte zu erzählen haben – über Besetzungen, autonome Räume, Orte der Verzweiflung und Plätze der Euphorie. Durch gezielte Aktionen und Aufgaben wird so die Stadt von einer anderen Seite gezeigt und bietet Raum sich künstlicher, zerstörerisch und mahnend zu betätigen. Und nicht zu vergessen die tollen Preise (Leistungsdruck und Konkurrenz ole!)
Das Straßenfest versucht mit dem Motto „Unsere Stadt“ sich für einen Tag eine Straße zu nehmen und ermuntert Gruppen und Personen die aus dem Stadtbild verdrängt werden, sich die Stadt zurückzunehmen. Die Situation für Geflüchtete ist furchtbar, die Unterkünfte meist heruntergekommen und der Ausschluss aus der rassistischen Gesellschaft ist ohne Geld, Aufenthaltstitel und in der prekären Situation einfach untragbar. Solidarisch wollen wir – die bewusst oder zugeschrieben nicht in die Norm des Stadtbildes passen – ein Fest gemeinsam feiern und uns diese Stadt zum feiern und zum kennenlernen nehmen.
Sonntag bietet Programm,
aber dieses wird nicht einfach herumposaunt. Macht euch gefasst auch
Ekstase, Lärm und eine Grillerei!
Den Montag der „frAction
on wheels“ werden wir wohl als Ruhetag genießen. Mit Saunawägen
und Essen am Wagenplatz oder beim Filmschaun an einem noch
unbekannten Ort – der Tag ist zum Entspannen, Auskurieren und
Kräfte sammeln, denn es wird spannend weitergehen!
Dienstag, der vorletze
Tag der „frAction on wheels“ hat ebenfalls ein etwas
informelleres Programm. Einerseits laden wir euch alle zu einer
Aktion der Gruppe „Zwangsräumung verhindern!“ ein, andererseits
packen wir unsre sieben Sachen – und dann gibt’s einen Ausflug!
Der offiziell letzte Tag
der Aktionstage ist wieder gefüllt mit Workshops, Skill-sharing und
einem großen Städtetreffen – wir informieren uns gegenseitig über
die Situationen in verschiedenen Städten und Kontexten und vernetzen
uns.